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Digitales Verkehrsmanagement für Drohnen kommt 2023 

Bisher werden Drohnenflüge telefonisch freigegeben. Mit dem Anstieg des Drohnengebrauchs soll Anfang 2023 auf ein digitales System umgestellt werden. 

Sabine Primes
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Das neue System soll eine gute und sichere Co-Existenz von bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen gewährleisten.
Das neue System soll eine gute und sichere Co-Existenz von bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen gewährleisten.
Getty Images

Die Zahl der Drohnen im österreichischen Luftraum steigt kontinuierlich. In kontrollierten Lufträumen müssen Drohnenflüge durch die Flugsicherung Austro Control freigegeben werden. Bisher erfolgt dies telefonisch bei der Flugsicherung. 2023 soll ein digitales Verkehrsmanagement-System für Drohnen starten - von Austro Control und Frequentis. 5,3 Millionen Euro werden dafür in den nächsten fünf Jahren investiert, vermeldet Austro Control-Geschäftsführerin Valerie Hackl.

Wer in Österreich mit einer Drohne in der Kategorie "open" mit einem Gewicht ab 250 Gramm fliegen will, braucht einen Drohnenführerschein. Dafür müssen online ein Kurs und ein Test absolviert werden. Rund 45.000 Drohnenführerscheine wurden bisher ausgestellt. Die unbemannten Luftfahrzeuge (uLFZ) müssen außerdem registriert werden, 30.000 Mal war das laut Austro Control bisher der Fall.

Umfangreiche Informationen rund um das Thema unbemannte Luftfahrzeuge liefert das Austro Control Drohnen-Portal www.dronespace.at - von der Registrierung, über den Drohnenführerschein bis hin zum Drohnenflug.

System basiert auf freiwilligen Meldungen

Das Unmanned Aircraft System Traffic Management (UTM) soll die Arbeit für Drohnenpiloten sowie für Fluglotsen der Austro Control vereinfachen. Mit dem neuen digitalen Verkehrsmanagementsystem kann sichergestellt werden, dass Flugfreigaben künftig auch für Drohnen noch rascher, sicher und effizient in einem Bereich abgewickelt werden, wo sowohl bemannte als auch unbemannte Luftfahrzeuge unterwegs sind. "Drohnen zählen für Austro Control zu den zentralen Zukunftsthemen. Die Einsatzmöglichkeiten im gewerblichen Bereich kennen kaum Grenzen. Gleichzeitig gibt es seit einigen Jahren einen regelrechten Drohnen-Boom im Privatbereich. Für diese Entwicklungen braucht es eine Neudefinition des Luftraums. Mit dem Verkehrsmanagement-System werden wir das Drohnen-Fliegen in Österreich in Zukunft noch sicherer gestalten", sagt die Austro Control Geschäftsführerin. Schon jetzt gebe es an "starken Tagen" hundert Drohnenflüge in kontrollierten Lufträumen - also rund um Flughäfen -, die freigegeben werden müssen.

Es handelt sich bei dem neuen System um kein Radarsystem, sondern eines, das auf freiwillige Informationen der Piloten aufbaut, wurde betont. Wie viele Menschen ohne Registrierung oder Führerschein Drohnen steigen lassen, dazu gibt es keine Zahlen. Bei Verstößen drohen jedenfalls Strafen bis 22.000 Euro. Die Anmeldung liegt in der Eigenverantwortung des Piloten. Pro Jahr gebe es etwa zehn bis 20 Drohnensichtungen rund um Flughäfen.

Flugfreigabe bis zum Start weiterhin telefonisch

Bis das neue System eingesetzt wird, erfolgt die Freigabe von Flügen weiterhin telefonisch. Der Drohnenpilot ruft dafür bei der Austro Control an und gibt die Daten durch. Diese werden aufgenommen und an den für den jeweiligen Luftraum zuständigen Fluglotsen weitergegeben. Die Zustimmung erfolgt dann telefonisch. Mit der geplanten App ist es dann "sicher und einfach, einen Flug zu managen", damit sei die "gute und sichere Co-Existenz von bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen" möglich, meint Philipp Piber von der Austro Control. "Mit dem neuen System tauschen wir Telefon, Notizblock und Kugelschreiber gegen ein Tablet."

Einbindung von Blaulicht-Organisationen möglich

In das neue UTM-Drohnen-Verkehrsmanagement-System können auch Blaulicht-Organisationen eingebunden werden. Per Knopfdruck kann dann mit einem oder allen Piloten in einem Luftraum kommuniziert werden, etwa wenn Hubschrauber von Blaulichtorganisationen starten müssen. Dann können "alle Drohnenpiloten aufgefordert werden, sofort zu landen", hält Piber fest. Die Fluglotsen müssen dafür ausgebildet werden, im Herbst will die Austro Control mit einem Schulungsprogramm starten. Anfang 2023 soll mit einer Testphase gestartet werden.

Mit der cloudbasierten UTM-Lösung von Frequentis beruht die künftige Kommunikation zwischen Drohnenpiloten und Austro Control auf Digitalisierung und Automatisierung. In der ersten Stufe des gemeinsamen Projekts stehen die digitale Übermittlung von Drohnen-Flugplänen und die Freigabe von Drohnenflügen in kontrollierten Lufträumen durch die Flugsicherung auf dem Plan. In der Folge werden, im Einklang mit den gerade in Umsetzung befindlichen EU-Verordnungen, die Identifikation von Drohnen und die Warnung vor gesperrten Lufträumen im System aktiviert.

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