"Direktor zwingt Lehrer & Schüler zu Präsenzunterricht"

"Der Direktor der Siegfried Marcus Berufsschule zwingt die Lehrer und Schüler zu einem Präsenzunterricht", berichtete ein Lehrer, der anonym bleiben möchte, im Gespräch mit "Heute". In der Schule sollen, laut seinen Angaben, sieben von 17 Lehrern mit dem Coronavirus infiziert sein, wodurch die Lehrer und Schüler Angst haben, sich ebenfalls anzustecken.

"Werden dafür bezahlt"

Doch ganz so einfach scheint der konkrete Fall nicht zu sein. "Grundsätzlich sind die Schulen in Österreich nicht geschlossen", erklärte Markus Fuchs, Direkor der Siegfried Marcus Berufsschule. "Aber wenn Schüler aus einem bestimmten Grund Angst haben und nicht in die Schule gehen wollen, dann müssen sie diese Stunden in den Betrieb gehen. Immerhin haben sie ein Lehrverhältnis und werden auch bezahlt."

Seit dem 3. November sollen die Schüler den Theorieunterricht im Distance Learning absolvieren. "Der fachpraktische Unterricht wird aber in Kleingruppen 14-tägig in der Schule verbracht. So läuft es in ganz Österreich", so Fuchs weiter. "Die Corona-Regelung besagt nämlich, dass maximal 25 Prozent der Schüler in der Schule sein dürfen und daran halten wir uns auch problemlos. Wir zählen die Schüler sogar halbtags."

Lehrer in Quarantäne

Warum das die Lehrer im Krankenstand betrifft, erklärt Fuchs so: "Ob es sieben Lehrer sind, kann ich nicht sagen, aber es sind ein paar im Krankenstand. Allerdings ist bloß ein Lehrer wegen Corona in Heimquarantäne, alle anderen sind wegen etwas anderem zu Hause." Auch die Gruppe des Corona-positiven Lehrers soll bis 16. November in Heimquarantäne gewesen sein.

"Ich verstehe, wenn Lehrer und Schüler verunsichert sind und sie lieber zu Hause bleiben würden", so Fuchs weiter. "Aber wir müssen den Unterricht, auch wenn er fachpraktisch ist, fortsetzen."