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"Disaster Girl"-NFT für 340.000 Euro verkauft

Das Bild ist 16 Jahre alt. Nun ist es der Frau hinter dem "Disaster Girl"-Meme gelungen, mit dem Bild Geld zu machen. Damit ist sie nicht allein.

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    Dieses Bild wurde als "Disaster Girl"-Meme bekannt – und nun als NFT für 340.000 Euro verkauft.
    Dieses Bild wurde als "Disaster Girl"-Meme bekannt – und nun als NFT für 340.000 Euro verkauft.
    David Roth

    Das "Disaster Girl" gehört wohl zu den beliebtesten Memes im Internet. Es zeigt ein junges Mädchen, das vor einem brennenden Haus steht. Auf seinem Gesicht ist ein verschmitztes Lächeln zu sehen. Meist wird das Bild von Texten begleitet, die Sätze wie "Da war eine Spinne – jetzt nicht mehr" oder "Du musst dein Zimmer nicht aufräumen, wenn es das Zimmer nicht mehr gibt" zeigen.

    Das Bild ist mittlerweile 16 Jahre alt und das Mädchen ist längst erwachsen. Die heute 21-jährige Zoe Roth hatte aber jahrelang nichts davon, dass ihr Bildnis im Internet so beliebt geworden ist. Denn wie es bei so vielen Memes der Fall ist, profitieren die abgebildeten Personen nur im seltensten Fall von der Berühmtheit des Bildes. Das hat sich nun geändert.

    Gutes Geld gemacht

    Mitte April hatte Roth die Idee, das 2.560 mal 1.920 Pixel große Bild als Non-Fungible-Token (NFT) anzubieten. Eine gute Idee, wie sich herausstellte, denn tatsächlich fand sich ein Käufer, der sich bereiterklärte, umgerechnet 355.000 Euro für die Rechte am Originalbild zu bezahlen.

    NFT bedeutet so viel wie "nicht austauschbare Token". Zu verstehen sind sie ähnlich wie Kryptowährungen wie Bitcoin, da sie auf einer Blockchain basieren, bei welcher jede Transaktion genauestens gespeichert wird. Wer NFTs kaufen möchte, kann damit aber nicht nur einen abstrakten Block in einer Reihe an digitalen Blöcken kaufen, sondern einen Vermögenswert, der das Eigentumsrecht an einem bestimmten digitalen Objekt repräsentiert. Wer ein solches Token kauft, sichert sich also das Eigentumsrecht auf eine bestimmte digitale Datei – in diesem Fall die originale Bilddatei des "Disaster Girl"-Memes.

    Roth gibt allerdings an, das Geld nicht für sich selbst behalten zu wollen. Einerseits werde der Gewinn in ihrer Familie aufgeteilt. Andererseits hat die 21-Jährige vor, ihren Anteil für einen guten Zweck zu spenden, wie der "News Observer" berichtet.

    Fürze und Kunstwerke

    Seit dem Aufkommen der NFTs wurden bereits eine große Anzahl an digitalen Kunstwerken oder anderen Dateien verkauft. So konnte der Grafik-Künstler "Beeple" beispielsweise eines seiner Kunstwerke für den eindrucksvollen Wert von 69,3 Millionen Dollar versteigern. Ein Gif des früheren T-Mobile-Chefs John Legere wurde außerdem für 888.888,888 Dollar verkauft.

    Mit NFTs kann man also mehr oder weniger alles verkaufen – solange man über eine digitale Version davon verfügt und einen willigen Käufer findet. Dies hat dazu geführt, dass schon einige crazy Dinge mittels NFTs verkauft worden sind. So haben beispielsweise fünf befreundete Männer in den USA während eines Lockdowns begonnen, sich gegenseitig Furz-Geräusche via Whatsapp zuzuschicken. Ein Jahr später hatten die Männer ganze 52 Minuten an Furzgeräuschen zusammengesammelt. Diese Audiodatei verkauften sie für 420 Dollar als NFT.

    Picture
    Screenshot Opensea.io

    NFT-Hochzeit

    Das "Disaster Girl"-Bild ist übrigens nicht das einzige Meme, das via NFT verkauft wurde. Auch das "Bad Luck Brian"-Meme wurde von dessen Urheber für 36.000 Dollar verkauft und auch das Nyan-Cat-Gif brachte rund eine halbe Million Dollar ein. NFTs werden aber nicht nur in Form von Bild- oder Audiodateien verkauft. Dies zeigte der Twitter-Gründer und CEO Jeff Dorsey, als er das NFT für seinen ersten Tweet aus dem Jahr 2006 für 2,9 Millionen Dollar verkaufte.

    Noch einfallsreicher war ein Hochzeitspaar aus Kalifornien. Rebecca Rose und Peter Kacherginsky waren der Meinung, dass ein einfaches Ringe-Austauschen am Altar zu langweilig sei. Daher kamen sie auf die Idee, virtuelle Ringe in Form von NFTs auszutauschen. Für das Paar hat dies eine noch größere Bedeutung, als der traditionelle Fingerschmuck, denn: "Die Blockchain ist für immer. So können alle sehen, wie ernst wir es miteinander meinen", schreibt die Braut auf Twitter.