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Disney verbietet jetzt Dumbo und Peter Pan für Kinder

Der Streamingdienst "Disney+" will offenbar gar kein Risiko eingehen und verbietet lieber mehr als weniger. Grund sind Stereotype in den Filmen.

David Slomo
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Szenenbild "Peter Pan" (Disney)
Szenenbild "Peter Pan" (Disney)
imago images

Eigentlich ist "Disney+" ja genau für Kinder gedacht. Doch ausgerechnet die müssen nun auf ein paar der beliebtesten Filme verzichten: Peter Pan, Dumbo, die Aristocats und Familie Robinson. Laut dem Streamingdienst sind diese Streifen nur für Erwachsene gedacht.

Mehr noch: Auch bei Erwachsenen wird die Warnung eingeblendet, dass in dem folgenden Film "negative Darstellungen oder Diskriminierung von Menschen anderer Kulturen" gezeigt werden. 

"Können die Vergangenheit nicht ändern"

Disney soll laut Insidern monatliche Meetings abhalten, bei denen diskutiert wird, ob in ihren Filmen und Serien Frauen oder Minderheiten diskriminiert werden. Dementsprechend werden laufend neue Warnungen eingeblendet. Möglich also, dass in Zukunft einige weitere Streifen dazukommen, die nicht für Kinder geeignet sind.

Das Unternehmen äußerte sich in einem Statement folgendermaßen: "Diese Stereotypen waren damals falsch und sind auch heute falsch". Man hat sich aber gegen eine komplette Löschung entschieden, da man die Diskussion aufrecht rhalten wolle. Dadurch könne man auch für die Zukunft lernen: "Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber wir können von ihr lernen". 

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    In Disneys <strong>Peter Pan</strong> werden amerikanische Ureinwohner durchgehend als "Rothäute" bezeichnet und besungen.<br>
    In Disneys Peter Pan werden amerikanische Ureinwohner durchgehend als "Rothäute" bezeichnet und besungen.
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    Die problematischen Szenen

    In Dumbo wird konkret vor den Krähen gewarnt. Der Anführer der Vögel trägt den Namen Jim Crow. Dabei handelt es sich um einen Namen, der im 19. Jahrhundert die Bezeichnung für das Stereotyp eines tanzenden, singenden Schwarzen war. 

    In den Aristocats wird gezielt vor einer Katze gewarnt, die "eine rassistische Karikatur von asiatischen Menschen" darstellen soll. Grund dafür seien die schmalen Augen und die Essstäbchen, mit denen das Tier Klavier spielt. Auch spricht die Katze ein sehr schlechtes Englisch, welches jedoch von einem weißen Synchronsprecher eingesprochen wurde.

    Bei Peter Pan sei die Darstellung von den Indianern, die der Protagonist trifft, stereotypisch. So weist Disney auf die Diversität der indogenen Völker hin. Zudem trägt Peter Pan in einer Szene einen Feder-Kopfschmuck und tanzt dabei, was von den Stämmen häufig als Spott empfunden wird.

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