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Djokovic in Haft: Scharfe Kritik von Serbiens Präsident

Novak Djokovic wurde am Samstag neuerlich in Gewahrsam genommen. Nach dem Visumentzug steht ein Gerichtsverfahren am Sonntag an. 

Heute Redaktion
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Serbiens Präsident Aleksandar Vucic unterstützt Novak Djokovic.
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic unterstützt Novak Djokovic.

Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke machte am Freitag von seinem Recht Gebrauch, das Visum des Tennis-Stars zu stornieren. Der ungeimpfte 34-Jährige sei ein gesundheitliches Risiko für die australische Bevölkerung. Der Minister führte außerdem Djokovis Verhalten nach dem Positiv-Test im Dezember - er brach die Quarantäne, gab ein Interview - als Grund für die zweite Visums-Aberkennung an. Außerdem könne die Anwesenheit des Tennis-Stars Menschen "dazu veranlassen, die Richtlinien zu missachten" und die "Anti-Impf-Stimmung in der Bevölkerung stärken". 

Verfahren am Sonntag

Die Nummer eins der Tenniswelt wurde am Samstagmorgen von Grenzbeamten neuerlich verhört, kam daraufhin zurück ins Abschiebehotel, in dem der Tennis-Star bereits nach seiner verweigerten Einreise fünf Tage ausharren musste, ehe Richter Anthony Kelly aufgrund eines Formalfehlers zugunsten des Serben entschied. 

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    Novak Djokovic will trotz fehlender Impfung seine Teilnahme an den Australian Open erzwingen. Was folgt, ist eine Posse mit vielen Wendungen.
    Novak Djokovic will trotz fehlender Impfung seine Teilnahme an den Australian Open erzwingen. Was folgt, ist eine Posse mit vielen Wendungen.
    Imago Images

    Djokovic muss nun im Quarantäne-Hotel ausharren, wie seine Anwälte bestätigen. Der Tennis-Star wird bewacht. Zwei Grenzbeamte waren auch zu einer Besprechung mit den Anwälten des Serben vor der Anhörung am Samstag mitgekommen. Djokovic-Anwalt Nick Wood legte jedenfalls sofort Berufung gegen den Visumsentzug ein. Das Verfahren vor einem australischen Bundesgericht startet am Sonntag (9.30 Uhr). Australischen Medienberichten zufolge muss Djokovic auch während des Prozesses im Abschiebe-Hotel ausharren. Offen ist noch die Frage, ob ein Richter oder drei Richter ein Urteil sprechen. Ist Letzteres der Fall, dann kann der Staat Australien die Entscheidung nicht mehr beeinspruchen. 

    Serbiens Präsident reagiert

    Mittlerweile meldete sich auch der serbische Präsident Aleksandar Vucic zu Wort, warf Australiens Premierminister Scott Morrison vor, den Weltranglisten-Ersten im Tennis zu "schikanieren". Es sei dem Staatspräsidenten unmöglich, sich nicht zu den Vorfällen zu äußern, erklärte er in einem Instagram-Video. 

    "Wenn Sie Novak Djokovic verbieten wollen, die Trophäe der Australian Open zum zehnten Mal zu gewinnen, warum haben Sie ihn nicht gleich zurückgeschickt? Warum haben Sie ihm nicht gesagt, dass es unmöglich ist, ein Visum zu bekommen?", fragte Vucic in Richtung des australischen Regierungschefs. 

    Und wurde danach noch deutlicher. "Warum misshandeln Sie ihn, warum quälen Sie ihn, seine Familie und eine Nation, die frei und stolz ist?" Schon nachdem Djokovic die Einreise verweigert worden war, sicherte Vucic dem serbischen Tennis-Star volle Unterstützung zu.