Österreich

DNA-Abgleich überführt freigelassenen Sexualtäter

Heute Redaktion
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Bürgermeister von Poysdorf kritisierte Freilassung.
Bürgermeister von Poysdorf kritisierte Freilassung.
Bild: iStock, Gemeinde

Paukenschlag im Fall Vergewaltigungsversuch Poysdorf: Der freigelassene Afghane wurde mittels DNA-Abgleich überführt. Nur: Der 22-Jährige war freigelassen worden und ist weg.

Eine 55-Jährige soll letzte Woche in Poysdorf (Mistelbach) am helllichten Tag von einem Afghanen (55) angegriffen worden sein: Der 22-Jährige soll die Frau mit einem Messer verletzt, sie zu Boden gerissen und ihr die Hose runtergezogen haben, sie biss ihn noch in den Penis ("Heute" berichtete), er ließ erst später von ihr ab, hinterließ am mutmaßlichen Tatort Spermaspuren.

Im Zuge einer Sofortfahndung wurde ein Verdächtiger im Asylheim Poysdorf (Mistelbach) festgenommen und in die Justizanstalt Korneuburg überstellt. Aber: Der Haftrichter ließ den Verdächtigen, noch vor Vorliegen des DNA-Abgleiches, frei. Der Jurist begründete dies mit Widersprüchen in der Beschreibung des Täters (der Afghane war angeblich zu klein, Kleidung stimmte nicht mit Angaben des Opfers überein und er hatte keine Bisswunde - obgleich unklar war, wie heftig die Frau in Todesangst zugebissen hatte).

Nach Freilassung untergetaucht

Doch nur wenige Stunden nach seiner Festnahme wurde der 22-Jährige enthaftet und tauchte unter, die Polizei konnte ihn nicht mehr im Asylheim vorfinden. In der Folge machte sich innerhalb der Bevölkerung Unmut breit, auch Bürgermeister Thomas Grießl übte laut Kritik, schrieb auch die Justizministerin an - mehr dazu hier.

Und jetzt, nicht mal eine Woche nach der Freilassung, liegt der DNA-Abgleich vor: Das Sperma stammt vom damals verdächtigen 22-Jährigen. Staatsanwaltschaftssprecher Friedrich Köhl wollte dies weder bestätigen noch dementieren: "Dies würde sich negativ auf die Fahndung auswirken." Wenig später sagte Köhl jedoch: "Es gibt einen DNA-Treffer. Das ist richtig."



Justiz hat Erklärungsbedarf


Die Justiz hat nun jedenfalls Erklärungsnotstand: Denn der 22-Jährige, der 2015 nach Österreich gekommen war, ist mehrfach vorbestraft, soll davor schon eine Frau bedrängt und laut "Kurier" mehreren Frauen nachgestellt haben und das blutige Messer war im Tatortumfeld sichergestellt worden.