Forschende in Australien und den USA haben ein millionenschweres Projekt gestartet, um den als ausgestorben geltenden Tasmanischen Tiger wiederzubeleben. Das Team, das hinter dem Projekt steht, behauptet, dass die Art mithilfe von Stammzellen und Gentechnologie wiederhergestellt werden kann und dass der erste Thylacine in zehn Jahren ausgewildert werden könnte.
Die Gruppe australischer und US-amerikanischer Wissenschaftler plant, Stammzellen einer lebenden Beuteltierart mit ähnlicher DNA zu entnehmen und dann die Gentechnologie einzusetzen, um die ausgestorbene Art – oder eine sehr ähnliche Art – "zurückzubringen".
"Ich glaube, dass wir in zehn Jahren das erste lebende Jungtier haben könnten, seit sie vor fast einem Jahrhundert ausgerottet wurden", sagte Professor Andrew Pask, der die Forschung an der Universität von Melbourne leitet.
Sollte es Wissenschaftlern gelingen, das Tier wiederzubeleben, wäre dies das erste "De-Extinction"-Ereignis in der Geschichte. Das experimentelle Vorhaben betrachten einige durchaus skeptisch. Viele Experten zweifeln auch an der wissenschaftlichen Grundlage, andere bezeichnen die Idee als reine Science-Fiction, schreibt BBC.
Die Idee, den Tasmanischen Tiger wieder zum Leben zu erwecken, gibt es schon seit mehr als 20 Jahren. 1999 begann das Australische Museum mit einem Projekt zum Klonen des Tieres, und seither wurden in regelmäßigen Abständen verschiedene Versuche unternommen, lebensfähige DNA aus Proben zu extrahieren oder wiederherzustellen.
Das jüngste Projekt ist eine Partnerschaft zwischen Wissenschaftlern der Universität Melbourne und dem in Texas ansässigen Unternehmen Colossal. Das US-amerikanische Unternehmen machte im vergangenen Jahr Schlagzeilen mit seinen Plänen, das Wollhaar-Mammut mithilfe einer ähnlichen Gen-Editierungstechnologie wieder zum Leben zu erwecken – ein technologisches Kunststück, das noch nicht vollbracht wurde.