Formel 1

Doch eine Strafe? Verstappen-Anhörung am Donnerstag

Der Große Preis von Sao Paulo hat nun doch ein Nachspiel. Mercedes lässt das harte Verteidigungsmanöver von Max Verstappen neu aufrollen. 

Markus Weber
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Max Verstappen droht eine nachträgliche Strafe.
Max Verstappen droht eine nachträgliche Strafe.
Imago Images

Lewis Hamilton hat in Interlagos eine Glanzleistung hingelegt, machte am gesamten Rennwochenende 25 Startplätze wett, fuhr von Rang zehn im Großen Preis zum Sieg und ließ seinen WM-Rivalen Verstappen richtig alt aussehen. 

Damit verkürzte der Siebenfach-Weltmeister den Rückstand auf den Red-Bull-Star auf 14 Zähler. Drei Rennen stehen noch auf dem Programm. Der WM-Kampf spitzt sich zu. Auch, weil Mercedes den ohnehin stärksten Motor im Feld noch einmal aufgerüstet hat, die Bullen dem nichts entgegenzusetzen haben. 

Protest gegen Verstappen

Mit dem Hamilton-Sieg könnten die "Silberpfeile" eigentlich mehr als zufrieden sein. Trotzdem legte Mercedes nach dem Rennen am Sonntag einen Protest gegen Verstappen, der Zweiter wurde, ein. Der Grund ist das harte Verteidigungsmanöver des 24-Jährigen. 

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    Die Superstars Max Verstappen und Lewis Hamilton geben in der Formel 1 den Ton an. Die Saison 2021/22 in Bildern.
    Die Superstars Max Verstappen und Lewis Hamilton geben in der Formel 1 den Ton an. Die Saison 2021/22 in Bildern.
    Imago Images

    Der Niederländer führte das Rennen bis zur 48. Runde an, Hamilton versuchte, in Kurve vier außen zu überholen. Verstappen hatte sich verbremst, rutschte von der Strecke. Und drängte dabei auch den Briten in die Auslaufzone. Diese Aktion blieb im Rennen von den Stewards ungeahndet. Mercedes lässt den Vorfall nun aber neu aufrollen. 

    "Neue Beweise" vorgelegt

    Schließlich könnte in der engen WM-Entscheidung jeder Punkt entscheidend sein. Der Rennstall rund um Teamchef Toto Wolff legte den Rennkommissaren neue Beweise vor. Dabei handelt es sich um die Onboard-Kamera des Red Bulls. Diese war in der Liveübertragung nicht zu sehen gewesen. 

    Mercedes muss dabei "ein wesentliches und relevantes neues Element" vorlegen, "das den Parteien, die das Verfahren beantragen, zuvor nicht zur Verfügung stand". Heißt im Klartext: Die Bilder müssen eindeutig belegen, dass die Entscheidung der Stewards falsch war. Dies dürfte allerdings schwierig werden. Auch wenn es in vergleichbaren Fällen häufig Bestrafungen gab. 

    Anhörung am Donnerstag

    Nach dem Mercedes-Protest findet jedenfalls am Donnerstag um 15 Uhr eine Anhörung in Katar, wo bereits am Sonntag das drittletzte Saisonrennen auf dem Programm steht, statt. Die "Silberpfeile" wollen eine Strafe für Verstappen erwirken. Der Niederländer könnte nachträglich eine Fünf-Sekunden-Strafe erhalten, würde damit hinter den zweiten Mercedes von Valtteri Bottas, der bloß drei Sekunden Rückstand hatte, zurückfallen. Verstappens Vorsprung in der Weltmeisterschaft würde damit auf elf Punkte schrumpfen. Alternativ ist auch ein Grid-Penalty für Sonntag im Gespräch. 

    Der Weltverband FIA wird jedenfalls gut abwägen. Schließlich könnte jede Strafe WM-entscheidend sein.