Das Vertrauen in das Gesundheitssystem wackelt. Eine aktuelle Studie zeigt alarmierende Zahlen: 26 Prozent der Wiener fühlen sich vom Gesundheitssystem im Stich gelassen. Trotz Milliardeninvestitionen des Staates herrscht Verunsicherung.
Besonders brisant: 68 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die Behandlungsqualität stark davon abhängt, ob man privat oder gesetzlich versichert ist.
Die Hälfte der Befragten fordert eine grundlegende Reform des österreichischen Gesundheitssystems. Bundesweit liegt der Wert mit 55 Prozent sogar noch höher. Fast jeder zweite Wiener (47 Prozent) fürchtet außerdem, im Alter nicht ausreichend betreut zu werden. Und 22 Prozent haben sogar Angst, in Zukunft nicht versichert zu sein.
Ein weiteres Problem ist mangelnde Information. Nur 49 Prozent der Wiener fühlen sich ausreichend informiert, um selbständige Gesundheitsentscheidungen zu treffen. 29 Prozent befragen bereits zuerst Google, wenn sie Symptome haben – 10 Prozent setzen sogar auf KI-Anwendungen wie ChatGPT.
Die Skepsis gegenüber der Schulmedizin ist groß. Nur 59 Prozent der Wiener vertrauen ihr. Nur 60 Prozent halten Impfungen für wichtig.
Auch die Chancengleichheit in der Medizin war ein Aspekt bei der Befragung. 23 Prozent der Wiener sagen, Frauen würden schlechter versorgt als Männer. Und 21 Prozent sehen Benachteiligungen für Menschen mit Migrationshintergrund.
Die repräsentative Studie basiert auf einer Umfrage des Marketagent Instituts, die im Auftrag von Ketchum und Schiefer Rechtsanwälte für das HEALTH MAKERS Festival durchgeführt wurde. Befragt wurden 1.020 in Österreich lebende Personen im Alter von 14 bis 75 Jahren.
Ziel war es, Vertrauen, Herausforderungen und Reformbedarf im österreichischen Gesundheitssystem zu analysieren.