Bereits am Freitag und am Samstag strömten hunderttausende Besucher zu einem der größten Gratis-Festivals der Welt: Das Donauinselfest bietet auch heuer wieder 16 Bühnen, 200 Künstler und 150 Gastro-Stände. Das wollen sich viele Inländer, aber auch Touristen, nicht entgehen lassen.
Trotz des großen Ansturms verlief das Festival in den ersten zwei Tagen laut Landespolizeidirektion Wien relativ ruhig: Am Freitag gab 9 Festnahmen (3 strafrechtliche, 4 verwaltungsrechtliche und 2 fremdenrechtliche), 99 Anzeigen und 28 Organmandate.
Am Samstag war das Aufkommen auf der Insel schon größer - hier fällt auch die Polizei-Bilanz dementsprechend aus: Demnach gab es 5 Festnahmen (2 strafrechtliche, 3 verwaltungsrechtliche), 142 Anzeigen und 45 Organmandate.
"Die strafrechtlichen Festnahmen betrafen hauptsächlich gefährliche Drohung und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Es gab keine einzige Anzeige wegen sexueller Belästigung, einzig ein mutmaßlicher Po-Grapscher wurde uns gemeldet", erklärt ein Polizei-Sprecher. Dies sei etwa auf den verstärkten Einsatz von Präventionsbeamten (in Zivil) zurückzuführen, die die Festival-Besucher genau unter die Lupe nehmen und mögliche Eskalationen bereits im Vorfeld unterbinden.
Neben dem Einsatz der Beamten wurden im Rahmen einer Awareness-Kampagne der Stadt heuer auch Securities, Gastro- und Bühnenmitarbeiter umfassend vom Frauenservice geschult, um richtig zu reagieren, wenn Frauen Belästigung erfahren. Ansprechpersonen sind an den "Ich bin dein Rettungsanker"-Stickern auf der Kleidung erkennbar. Sollte diskrete Hilfe nötig sein, können Betroffene das Codewort "Angel Shot" verwenden, um Unterstützung zu erhalten.
Insgesamt sind am Donauinselfest hunderte Polizisten im Einsatz. Die Exekutive setzt auf mobile Teams, zivile Ermittler und Prävention an ihren Infopoints. Dazu kommen rund 350 Security-Kräfte, Feuerwehr, 250 Rettungs- und Notfallsanitäter und sieben Notfallmediziner des Samariterbunds Wien. 40 Kameras übertragen Bilder in die Einsatzzentrale auf der Insel. Zusätzlich sind drei Drohnen-Teams der Polizei im Einsatz. Erstmals müssen sich Besucher heuer beim Betreten des Festivalgeländes bereit erklären, sich von der Polizei durchsuchen zu lassen.