Sport

Hammer-Urteil! Vier Jahre Dopingsperre für Russland

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Hohe Strafe für Russland! Wegen anhaltender Doping-Vergehen wird das Land für vier Jahre von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ausgeschlossen.

Diese Strafe wurde von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA bei einer Sitzung in Lausanne beschlossen. Russische Athleten dürfen allerdings weiterhin an Wettkämpfen teilnehmen, müssen das aber als neutrale Athleten ohne Nationalflagge tun.

Grund für die harte Strafe sind anhaltende Doping-Vergehen, die offenbar staatlich gesteuert sind. Vor fünf Jahren wurde Staatsdoping erstmals aufgedeckt, Anfang des Jahres erhielt die WADA manipulierte Dopingdaten der Jahre 2012 bis 2015 aus dem Moskauer Labor. Bei diesen Daten wurden mutmaßliche positive Analyse-Ergebnisse entfernt. Experten kamen der Manipulation auf die Schliche, da sie von einem Whistleblower Vergleichsdaten aus dem Jahr 2017 erhalten hatten. IOC-Präsident Thomas Bach spricht von "mutmaßlich 145 Fällen."

Die russische Anti-Doping-Agentur Rusada hat nun 21 Tage Zeit, um die Suspendierung zu akzeptieren. Lehnt sie die Strafe ab, geht der Fall weiter an den Internationalen Sportgerichtshof CAS – die letzte Instanz im Prozess.

Russland dementiert Doping

Die Sanktionen gegen Russland sollen keine Auswirkungen auf die Fußball-EM 2020 haben. St. Petersburg ist einer der Spielorte. Begründung: Das Turnier sei "ein regionales/kontinentales Sportereignis". Die Sperre gilt für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokio und 2022 in Peking, die Olympischen Jugendspiele und Weltmeisterschaften von Sportarten, die den WADA-Code unterschrieben haben, außerdem für "Major Sport-Events".

1/17
Gehe zur Galerie
    Wer dopt, und warum? Die Ausreden reichen von kurios bis absurd.<i> "Heute"</i> hat eine Auswahl der besten Begründungen.
    Wer dopt, und warum? Die Ausreden reichen von kurios bis absurd. "Heute" hat eine Auswahl der besten Begründungen.
    (Bild: GEPA-pictures.com)

    Russland bestreitet die Manipulationen und führt die Diskrepanzen in den Labordaten auf technische Probleme zurück. Regierungschef Dmitri Medwedew meint: "Mich erinnert das an eine unendliche antirussische Serie." Russland werde härter kontrolliert und bestraft als andere Länder, in denen es auch Doping gebe. "Das ärgert am meisten. Wir kennen diese Beispiele, aber sie werden unter den Tisch gekehrt, und auf uns wird dauernd geschaut."

    ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel und Sportdirektor Christoph Sieber meinen: "Wir begrüßen die Entscheidung der WADA, Russland für 4 Jahre von Olympischen Spielen und Jugendspielen auszuschließen. Wir unterstützen jede Maßnahme, die dem Schutz des sauberen Athleten dient und verurteilen jede Form der staatlichen Manipulation. Die Arbeit der eingesetzten Untersuchungskommission kann aus unserer Sicht nicht hoch genug eingeschätzt werden."