Burgenland

Doskozil erhöht Zuschüsse für Heizen und Wohnen massiv

Im Kampf gegen die Teuerungen setzt Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil erneut ein Zeichen. Er erhöht den Heizkostenzuschuss massiv.

Michael Rauhofer-Redl
Landeschef Hans Peter Doskozil stellte am Mittwoch ein neues Unterstützungspaket vor.
Landeschef Hans Peter Doskozil stellte am Mittwoch ein neues Unterstützungspaket vor.
Getty Images/iStockphoto, Helmut Graf, Montage "Heute"

Als zuletzt bekannt wurde, dass die Energieallianz Austria (EAA) die Preise für Strom und Gas noch in diesem Jahr deutlich in die Höhe schrauben wird, war der Schock groß. Zur Erinnerung: In Wien (Wien Energie) und Niederösterreich (EVN) werden die Preise schon ab 1. September "angepasst" – plus 24 Prozent bei Strom, 50 Prozent bei Gas!

Anfang dieser Woche bestätigte dann auch Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ), dass die Preiserhöhung fix sei – der Anpassung des Preisbescheids durch die Wien Energie wurde stattgegeben. Bei der Fernwärme steigen die Preise gar um 92 Prozent. Für rund  260.000 Haushalte allein in Wien bedeutet das fast eine Verdoppelung der Energiekosten. Im Burgenland, grundsätzlich auch Teil der EAA, wird die nun schon im September stattfindende Indexanpassung allerdings erst (planmäßig) am 1. Jänner 2023 durchgeführt.

Heizkostenzuschuss wird fast verfünffacht

Doch nicht nur, dass Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auf eine vorgezogene Preiserhöhung verzichtet, schärft er nun erneut mit sozialen Maßnahmen gegen die Teuerungen nach. Am Mittwoch wurde bekannt, dass das Burgenland den Heizkostenzuschuss erhöht und den Kreis von Beziehern massiv ausweitet. Statt wie bisher 165 Euro bekommen Betroffene nun bis zu 700 Euro, berichtet die APA. Der Bezieherkreis wird von rund 4.500 auf rund 30.000 Personen fast mehr als versechsfacht.

Anträge können ab 1. September gestellt werden, auch auf den Gemeindeämtern. Diese sollen für den bürokratischen Mehraufwand vom Land entschädigt werden, erklärte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Die Energiepreise werden zum Jahreswechsel evaluiert, hieß es.

Auch Wohnbeihilfe wird erhöht

Im östlichsten Bundesland gelten rund 63.500 Personen als armutsgefährdet – darunter etwa 14.500 Personen mit Mindestpension. Doskozil erklärte, dass man für Einkommensschwache bereits im Frühjahr die Einrichtung des Sozial- und Klimafonds bekanntgegeben habe. Durch diverse Abgaben, etwa der Wind- und Photovoltaikabgabe und Sonderdividenden der Landesholding soll dieser schon im Herbst ein Volumen von bis zu 16 Millionen Euro haben. Erhöht wird neben dem Heizkostenzuschuss auch die Wohnbeihilfe von drei auf fünf Euro pro Quadratmeter, wobei die Anpassung automatisch erfolgen wird.

Doskozil erklärte, dass es nicht fix sei, dass es im Burgenland einen ähnlich eklatanten Preissprung geben werde. Fix ist hingegen, dass es auch künftig keine Anpassungen während eines laufenden Jahres geben soll. "Das müssen wir uns leisten und das können wir uns deshalb leisten, weil wir eine starke Holding und einen starken Energieanbieter haben". Dass die Situation dennoch kritisch bleibt, verschweigt Doskozil nicht. Er hoffe, dass die betroffene Bevölkerung mit den getroffenen Maßnahmen "eingermaßen" vertretbar über den Winter komme.

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