Politik

Doskozil will mit Rendi-Kritik einige Wochen pausieren

Angesichts der Wahlkämpfe in Kärnten und Salzburg will Doskozil seine Kritik an der Bundespartei einstellen –  "zumindest in den nächsten Wochen".

Leo Stempfl
Zumindest in den nächsten Wochen wird es aus dem Burgenland keine Diskussion um die Bundes-SPÖ geben, verspricht Doskozil.
Zumindest in den nächsten Wochen wird es aus dem Burgenland keine Diskussion um die Bundes-SPÖ geben, verspricht Doskozil.
Sabine Hertel

In Oberwart wurde am Dienstag das neue "Haus der Volksgruppen" vorgestellt. Das ist im Burgenland Chefsache. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wurde dabei vom ORF abgepasst, um erste Reaktionen zur angespannten Situation der Partei einzuholen.

Bekanntlich ist es in Niederösterreich nicht gelungen, trotz Teuerungskrise und ÖVP-Totalabsturz Stimmen dazuzugewinnen, sondern fuhr sogar ein Minus von über drei Prozent ein. Der Rücktritt von Partei-Chef Franz Schnabl sei ein für ihn schmerzhafter, aber für die Partei der richtige Schritt gewesen, wird Doskozil auf "burgenland.orf.at" zitiert. Sven Hergovich ist "sicher eine gute Wahl".

Schwierige Phase

Blickt man auf die aktuellen Umfragewerte, würde sich auf Bundes-Ebene aber derzeit eine ähnliche Entwicklung abzeichnen. Während die ÖVP von über 45 Prozent auf mittlerweile teilweise bis unter 20 gefallen ist, hat die SPÖ nach einem kurzen Kratzen an der 30er-Marke im Sommer wieder fünf Prozent eingebüßt und wurde von der FPÖ deutlich überholt. 

Eine "schwierige Phase" für die Sozialdemokratie, resümiert der Landeshauptmann. Der für Sticheleien gegen Bundesparteiobfrau Pamela Rendi-Wagner bekannte Politiker will die Diskussion derzeit aber nicht weiter befeuern. Immerhin wird in etwas über vier Wochen in Kärnten gewählt, wo SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser exakt die Hälfte der Mandate hält. Ende April steht schließlich Salzburg – eines der wenigen Bundesländer, in denen die SPÖ dazugewinnen könnte – am Plan.

1/22
Gehe zur Galerie
    Hans Peter Doskozil wurde im Rahmen der Flüchtlingskrise 2015 einer großen Öffentlichkeit bekannt. Hier im Bild: Der damalige Polizeidirektor mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
    Hans Peter Doskozil wurde im Rahmen der Flüchtlingskrise 2015 einer großen Öffentlichkeit bekannt. Hier im Bild: Der damalige Polizeidirektor mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
    Screenshot ORF

    Keine Diskussion – "zumindest in den nächsten Wochen"

    Es sei deswegen jetzt der falsche Zeitpunkt, darüber zu diskutieren, wie man in Zukunft wieder Wahlen gewinnen könne, so Doskozil zum ORF. "Daran werde ich mich zumindest in den nächsten Wochen halten." Er verspricht, keinen Beitrag dazu zu leisten, Kaiser oder Egger den Wahlkampf zu erschweren.

    Trotzdem steht fest: Es ist keine Raketenwissenschaft, wenn man in Umfragen zurückliegt und Wahlen verliert, dass man Fehler macht." 

    An der Unterhaltung teilnehmen