Bei der Klub-WM in den USA ist oft Anpfiff um 12 Uhr Mittag. Als Kicker gibt es keine schlimmere Zeit: Zum Frühstuck gibt es am Matchtag dann bereits Pasta. Am Rasen erwarten dich knapp 40 Grad und kein Schatten.
Darunter leidet die spielerische Qualität – und leiden leider auch die Fans vor dem Fernseher. Da helfen dir als Spieler auch die Pausen zum Abkühlen wenig. Die FIFA freut es: Zeit für TV-Werbung.
Die Klub-WM reißt mich noch nicht mit. Auch Teamkollegen und Freunde verfolgen die Spiele nur aus der Distanz. Klar ist: Sie ist ein Vorgeschmack auf die Fußball-WM im nächsten Sommer in den USA, Mexiko und Kanada: Auch dann wird in der Mittagshitze gespielt, weil die Fans in Europa zur Primetime am Abend mitfiebern wollen. Auch dann könnten die Teams aus Südamerika einen Vorteil haben, weil die Brasilianer und Argentinier besser mit den extrem schwierigen Bedingungen zurechtkommen.
Die Fans von Boca Juniors und Palmeiras sind bis jetzt mein Highlight. Sonst ist spürbar: Das Geld ist wichtiger als der sportliche Wert. Das gilt für die Organisatoren und die teilnehmenden Klubs. Der größte Gewinner dieses Bewerbs könnte ein Abwesender sein: der FC Liverpool. Die Spieler starten frisch in die Premier League und die Champions League.