Klimaschutz

Gletscherschwund in den Alpen steigt dramatisch

Eine Studie aus Deutschland zeigt, wie rasch die Gletscher in den Alpen schwinden und welche Regionen als erstes komplett eisfrei sein werden.

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Gletscher in den Alpen werden irgendwann eine Seltenheit sein.
Gletscher in den Alpen werden irgendwann eine Seltenheit sein.
istock

Von der Jahrtausendwende bis 2014 ging ein Sechstel des Eisvolumens der Alpen-Gletscher verloren. Von diesen dramatischen durch den Klimawandel bedingten Entwicklungen berichtet eine Studie deutscher Forscher, die im Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlicht wurde.

Die Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg prüften zum ersten Mal die kompletten Alpen, anstatt sich auf einzelne Gletscher oder Regionen zu konzentrieren. Dazu nutzten sie Daten von Radarsatelliten, um dreidimensionale Modelle der Erdoberfläche zu erstellen, und Satelliten-Bilder. Dadurch konnten sie Fläche und Höhe der Gletscher messen und sich vom erschreckenden Gesamtausmaß überzeugen. "Der Vorteil ist, dass man das Gletschervolumen im Ganzen betrachten kann", sagt Christian Sommer vom Institut für Geografie.

Größter Eisverlust in den Schweizer Alpen

Insbesondere die Schweizer Alpen sind schwer betroffen. „Diese haben die größten Gletscherflächen und gleichzeitig die größten Schmelzraten“, so Sommer. Die Randgebiete sind dem Eisverlust mehr ausgesetzt als die Zentralalpen, auch in höheren Lagen. "Das spricht dafür, dass die Randbereiche die ersten Regionen sein werden, die künftig eisfrei sind", sagt Sommer.

Die Auswertung ermöglicht den Wissenschaftlern, die künftige Entwicklung der Gletscher zu bewerten. Die Energiegewinnung und Wasserversorgung einiger Länder ist durch die Versorgung mit Schmelzwasser davon betroffen, was Vorhersagen umso wesentlicher macht.

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