Österreich

Dreifach-Mama verlor erst Job, dann fast ihre Wohnung

Weil sie gekündigt wurde, konnte sich eine Wienerin ihre Wohnung nicht mehr leisten. Gerade noch rechtzeitig fand sie eine neue Arbeitsstelle.

Christine Ziechert
Die Wienerin lebt mit ihren drei Kindern in einer Wohnung, die kaum leistbar ist (Symbolbild).
Die Wienerin lebt mit ihren drei Kindern in einer Wohnung, die kaum leistbar ist (Symbolbild).
Getty Images

Wie "Heute" berichtete, steigen laut der Fachstelle für Wohnungssicherung (Fawos) der Wiener Volkshilfe, derzeit die Delogierungen rasant an. Durch die Teuerungen haben immer mehr Menschen in Österreich Schwierigkeiten, ihre Miete zu bezahlen, vielen droht in letzter Konsequenz sogar der Wohnungsverlust.

Dies schlägt sich auch bei den Erstberatungen der Fawos nieder, heuer wurde bereits ein Anstieg von rund 35 Prozent verzeichnet: "Wir rechnen damit, dass die Zahlen nächstes Jahr weiter ansteigen werden", erzählt Anne Wehrum, Leiterin der Fachstelle im Gespräch mit "Heute".

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    Nach Job-Verlust wurde Wohnung zur finanziellen Last

    Auch Frau E. wandte sich an die Fawos. Sie lebt mit ihren drei Kindern seit drei Jahren in einer Wohnung, die sie sich aufgrund eines Vollzeitjobs (Verdienst 2.200 Euro) leisten konnte. Zusätzlich bezieht Frau E. 400 Euro Familienbeihilfe für zwei Kinder, 132 Euro Halbwaisen-Pension für das jüngste Kind und 500 Euro Lehrlingsentschädigung für den ältesten Sohn. 

    Doch im August verlor die Dreifach-Mama ihre Arbeitsstelle, bezog seitdem 949 Euro Arbeitslosengeld. Die Miete in Höhe von 860 Euro und der Quartalsbetrag für Strom/Gas und Fernwärme von 351,99 Euro wurden zur finanziellen Belastung. Schließlich konnte Frau E. die letzte Quartalsforderung nicht mehr leisten, auch die Jahresabrechnung wird ihr bis zum Jahresende gestundet.

    "Wir merken, dass es bei den Menschen generell schon knapp wird" - Anne Wehrum, Fachstelle für Wohnungssicherung

    Laut Anne Wehrum von Fawos ist Frau E. kein Einzelfall. Immer öfter werden hohe Energiekosten und steigende Mieten zum Thema. "Wir merken, dass es bei den Menschen generell schon knapp wird. Und wenn man dann merkt: die Stromkosten waren vorher 80, 90 Euro und sind jetzt 190 Euro, dann ist das schon der Teil, der dazu führen kann, dass die Wohnung gar nicht mehr leistbar ist", so Wehrum.

    Auch die Dreifach-Mama war verzweifelt, doch zum Glück fand sie Mitte November einen neuen Job. Die Wohnung wird dennoch nur sehr knapp leistbar sein. Nach Abzug aller Fixkosten bleiben ihr und den drei Kindern noch 957 Euro übrig. Bei außerordentlichen Belastungen – so benötigte etwa die Tochter heuer einen Laptop – wird es finanziell sehr eng.

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