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Drogendealer: "Verdiene mehr als der Bundeskanzler"

Ein Wiener YouTuber hatte die Gelegenheit, einen Groß-Produzenten von Marihuana zu interviewen. Er spricht über sein Leben und seine Arbeit.

Marlene Postl
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Der Dealer inmitten seiner Plantage
Der Dealer inmitten seiner Plantage
zVg

Mac Troy ist YouTube-Filmemacher. Der Wiener erfreut sich großer Beliebtheit im Netz, vor allem bei jungen Zusehern. Via Instagram kam ein ungewöhnlicher Interview-Partner auf ihn zu. Ein Wiener Groß-Dealer kontaktierte ihn, weil er gerne seine Geschichte erzählen wollte. Geführt wurde das Interview unter strengen Auflagen: Der Dealer trägt eine Skimaske und -Brille, seine Stimme wurde in der Post-Produktion nachgesprochen, um ihn gänzlich unkenntlich zu machen. 

Von bitterer Armut zum Großverdiener

Der Drogen-Produzent, der sich im Interview "Chad" nennt, berichtet, er habe aus Geldnöten angefangen, Marihuana anzupflanzen. Er habe damals nicht einmal etwas zu Essen gehabt – jetzt verdiene er laut eigenen Angaben "mehr als der Bundeskanzler". Stolz präsentiert der Dealer seine enorme Cannabis-Plantage, die er schon seit drei Jahren so führe. Er verkaufe Großteils über das Dark Net, ein Kilo Marihuana gehe um 4000 bis 5000 Euro weg, auf der Straße verlange man zehn Euro pro Gramm. Auch aus Ungarn und Tschechien bekomme man viel zugeliefert.

Kriminalität hat ihren Preis

Auch über die Schattenseiten des lukrativen Geschäfts spricht der unbekannte Dealer. Das Anbauen und Verkaufen von Marihuana ist strafbar – er war schon mehrere Jahre im Gefängnis. Das gehöre laut ihm zum Geschäft. Er erzählt, den Gefängnisaufenthalt nie ganz hinter sich gelassen zu haben. Nachts sei er paranoid und habe Angstgefühle. "Man nennt das Haftschaden", erklärt der Dealer. 

Der Drogen-Produzent überrascht mit seiner Ehrlichkeit. Er erzählt, nach einem Ehrenkodex zu arbeiten, er halte nichts davon seine Kunden zu betrügen. Die Produktion und der Verkauf von Drogen sei auch nicht sein Hauptberuf, er sei selbstständig und kümmere sich nebenbei um seine Cannabis-Produktion. 

Das ganze Interview besteht aus drei Teilen und ist auf YouTube zu sehen.

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