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Drogen statt Pizza – Opium-Dealer fliegt in Döbling auf

Die Kriminalpolizei konnte eine Drogen-Bande in Wien festnehmen. Die gebürtigen Iraner verkauften in der Pizzeria nicht nur Essen, sondern auch Opium.

Maxim Zdziarski
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    Die sichergestellten Drogen haben einen Straßenverkaufswert von rund 200.000 Euro.
    Die sichergestellten Drogen haben einen Straßenverkaufswert von rund 200.000 Euro.
    Heute

    Ein Scheingeschäft wie es im Buche steht – das baute sich ein 32-jähriger Iraner mitten im Wiener Nobelbezirk Döbling auf. Doch in seiner Pizzeria wurden nicht nur italienische Spezialitäten auf den Tisch serviert, sondern vor allem Rohopium. Das aus der Mohnpflanze gewonnene Rauschmittel wurde in Wien in großen Mengen an den Mann gebracht. Nach "Heute" -Infos floriert derzeit das Geschäft mit dem Heroin-Rohstoff.

    Asylant dealte und flog auf

    Beamte des Landeskriminalamtes (Außenstelle Süd) bekamen vor rund sechs Monaten einen Tipp, dass ein Mann in einer Asylunterkunft in Simmering Drogen verkaufen würde. Bei der darauffolgenden Hausdurchsuchung fanden die Polizisten eine kleine Menge Amphetamin und 8.000 Euro Bargeld – für einen Asylsuchenden eine eher unübliche Geldmenge.

    Die Fahnder starteten daraufhin akribische Ermittlungen und bekamen Informationen über einen bevorstehenden Drogendeal in Döbling. "Mithilfe von Spezialeinheiten konnten bei mehreren Zugriffen in Währing und Döbling drei Iraner im Alter von 28, 36 und 39 Jahren festgenommen werden. Desweiteren stellten die Polizisten insgesamt 13 Kilogramm Rohopium sicher", erklärt Oberst Gerhard Winkler, Chef der Kripo Süd, im Gespräch mit "Heute". Der Straßenverkaufswert: etwa 200.000 Euro.

    Drogen statt Pizza 

    Während der Verhöre wurde den Kriminalbeamten klar, dass sowohl der 36-jährige als auch der 28-jährige Tatverdächtige in einer Pizzeria im 19. Wiener Bezirk angestellt waren. Es handelte sich offensichtlich um ein klassisches Scheingeschäft, bei dem es Drogen statt Pizza zu kaufen gab. "Heute"-Infos zufolge besuchten die Kunden das Restaurant und spazierten dann mit dem Rohopium in den Pizzakartons hinaus – so, als wäre nichts gewesen. Die Abnehmer stammten zum großen Teil aus dem arabischen Raum. 

    Am Wiener Airport klickten die Handschellen

    Mitte März wurde der Gastronom und Banden-Chef (32) am Wiener Flughafen festgenommen. Er selbst schweigt zu den schweren Vorwürfen des großangelegten Drogenhandels. Seine rechte Hand und guter Freund, ein 33-jähriger iranischer Staatsbürger, wurde bei einem Fluchtversuch nach Amsterdam Anfang Juni in Schwechat festgenommen.

    Die Drogen selbst sollen mit Lkws über die Türkei nach Wien und Deutschland gebracht worden sein. Weitere Ermittlungen mit den deutschen Behörden sind derzeit noch im Gange. Die Tatverdächtigen befinden sich in der Justizanstalt Josefstadt. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. 

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