Steiermark

In Graz kann man nun gratis Drogen testen lassen

Gemeinsam mit der steirischen Landesregierung hat die Grazer Stadtregierung das Projekt "Drug Checking" in der Landeshauptstadt ins Leben gerufen.

Tobias Kurakin
Drogen können nun überprüft werden. Symbolbild
Drogen können nun überprüft werden. Symbolbild
Peter Kneffel / dpa / picturedesk.com

Die Grazer Stadtregierung geht wieder einmal einen neuen Weg. Das Linksbündnis aus KPÖ, Grünen und SPÖ gibt ab Montag seinen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, Drogen testen zu lassen. Gemeinsam mit dem Land Steiermark habe man sich auf das "Drug Checking" geeinigt.

Politik kann Drogenkonsum nicht vollständig verhindern

Der Landes- und der Stadtregierung ist klar, dass man Drogenkonsum nicht vollständig beschränken kann. Die Politik hat daher die Möglichkeit geschaffen, Drogen anonym vom pharmazeutischen Chemiker Martin Schmid auf Unreinheiten oder andere Inhaltsstoffe überprüfen zu lassen.

Im Caritas Kontaktladen in der Orpheumgasse können nun Proben anonym und kostenlos abgegeben werden. Das Ergebnis wird noch in der gleichen Woche versprochen. "Wir hatten im Probebetrieb schon einmal eine Kokainprobe von elf Prozent Reinheitsgrad und dann eine mit 95 Prozent Reinheitsgrad", erzählt Harald Ploder der "Kleinen Zeitung".

Der unterschiedliche Reinheitsgrad hat direkte Auswirkungen auf den Konsum. Wenn man beispielsweise einen Reinheitsgrad von 30 Prozent gewohnt ist, könnten 90 Prozent drastische Folgen für die Gesundheit haben. Durch das Testen könne man zudem, das Risiken einer Überdosis minimieren.

Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer von der KPÖ, der auch am Projekt beteiligt ist, meint, dass man dadurch einen besseren Überblick auf die Drogen bekäme, die aktuell im Umlauf sind. Zusätzlich zur Abgabestelle bietet das Projekt auch Beratungen für Suchtkranke an.

Harsche Kritik am Projekt kommt wenig überraschend von der FPÖ. "Während zahlreiche hart arbeitende Steirer nicht mehr wissen, wie sie ihr tägliches Leben finanzieren sollen und die Landesregierung seit Jahren einen Kahlschlag im Gesundheitssektor vollzieht, werden über den Gesundheitsfonds Reinheitstests für illegale Suchtmittel finanziert“, sagt FPÖ-Landesparteisekretär Stefan Hermann.

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