Dutzende Kranke

Durchfall, Krämpfe – jetzt Warnung vor Kroatien-Urlaub

Fast zwei Dutzend Deutsche kamen vergangenen Sommer mit Darminfektionen von Kroatien nach Hause. In Großbritannien ist das ein Grund zur Sorge.

Heute Life
Durchfall, Krämpfe – jetzt Warnung vor Kroatien-Urlaub
Viele Kroatien-Urlauber bevorzugen Campingplätze.
DENIS LOVROVIC / AFP / picturedesk.com

Die ersten Sommerurlaube werden bereits geplant und für zahlreiche Österreicher geht es wieder nach Kroatien. Ebenso gilt das Land an der Adria bei den Briten als beliebtes Urlaubsziel. Doch jetzt warnen britische Medien davor - wegen einer möglichen Infektion mit Parasiten. Als Symptome sollen Durchfall und schwere Krämpfe genannt. 

Anlass zur Sorge gaben der "Daily Mail" und dem "Express" fast zwei Dutzend Deutsche, die im Sommer 2023 in Kroatien an Kryptosporidiose, einer Darminfektion erkrankt sein sollen.

Urlaub auf Campingplätzen

Das Heidelberger Institut für Weltgesundheit hat zu Beginn des Jahres über das Eurosurveillance-System über die Häufung von Kryptosporidiose-Fällen informiert. Demnach wurde bei 23 Deutschen zwischen 31. Juli und 1. Oktober 2023 die Infektionskrankheit diagnostiziert. Bei 21 der Fälle lagen Informationen über mögliche Expositionsorte in Kroatien vor.

"Sie hielten sich auf zehn verschiedenen Campingplätzen, neun davon in Istrien, auf. Die kroatischen Gesundheitsbehörden wurden am 6. Oktober 2023 über das Europäische Frühwarn- und Reaktionssystem über die ersten Ergebnisse und die vermuteten Expositionsorte informiert", informiert das Institut. Die Patienten waren im Durchschnitt acht Jahre alt, allerdings reichte die Spanne von 1 bis 48 Jahre.

Neun der genannten Campingplätze befinden sich in Istrien.
Neun der genannten Campingplätze befinden sich in Istrien.
Heidelberger Institut für Weltgesundheit

15 der Infizierten konnten zudem befragt werden, 14 gaben dabei an, in den Pools der Campingplätze geschwommen zu sein. Ein Patient gab an, nicht im Pool geschwommen zu sein, aber engen Kontakt zu einer Person mit Symptomen gehabt zu haben.

Weitere Fälle in Luxemburg

Außerdem informierten die Epidemiologen des Heidelberg Instituts über weitere Fälle in einem anderen Land: "Im Austausch mit Gesundheitsexperten in einigen Nachbarländern Deutschlands erfuhren wir von drei weiteren Fällen von Kryptosporidiose, die in Luxemburg gemeldet wurden."

Kein Grund den Urlaub abzublasen

Deshalb jetzt das Land an der Adriaküste zu meiden, dafür gibt es jedoch keinen Grund: "Es ist eigentlich eine relativ harmlose Reisekrankheit. Bei immunkompetenten Personen löst sie möglicherweise etwas Bauchweh, Übelkeit oder Durchfall aus. Das ist aber meist nach zwei Tagen erledigt. Von allen unliebsamen Reisekrankheiten ist sie noch die netteste", gibt Amtsärztin Nadja Ladurner vom Klagenfurter Gesundheitsamt gegenüber der "Kleinen Zeitung" Entwarnung.

Kryptosporidien sind weltweit verbreitet und in Österreich - im Gegensatz zu Deutschland - keine meldepflichtige Infektionskrankheit.

red
Akt.