Patent eingetragen

Ego-Benko sicherte sich Rechte an seinem eigenen Namen

"Heute" deckt auf: Milliarden-Pleitier René Benko ließ sich seinen Namen als Wortmarke eintragen. Über den Grund gibt es nun wilde Spekulationen.

Christian Tomsits
Ego-Benko sicherte sich Rechte an seinem eigenen Namen
René Benko (hier mit seiner Frau) ließ sich die Rechte an seinem Namen sichern und wird dafür durch den Kakao gezogen – ein Comeback von "Benko-Schoko" wäre innerhalb der EU ausgeschlossen. 
Andreas Tischler/Screenshot

Hinter der unscheinbaren Markennummer 018706812 des Deutschen Patent- und Markenamtes verbirgt sich ein äußerst bekannter Name: René Benko. Wie "Heute" nun aufdeckt, wurde die gleichlautende Individualmarke vom Innsbrucker Immo-Jongleur über seine Wiener Rechtsanwälte am 20.05.2022 eingereicht und am 23.05.2022 erstmals ins europaweit geltende Markenregister übernommen. Demnach ist "René Benko" bis zumindest 2032 eine eingetragene Unionsmarke und rechtlich geschützt. 

Unklar ist, was der selbstsichere Selfmade-Milliardär, der sich damals wohl am Höhepunkt seiner (Finanz-)Macht wähnte, damit bezwecken wollte: Fest steht, dass eine Eintragung nur dann Sinn macht, wenn eine kommerzielle Verwendung des Namens – à la Lugner oder Lagerfeld – im eigentlichen Interesse des Immobilien-Tycoons war: Insider spekulieren etwa über Designerhäuser by "Rene Benko" oder das Bewerben weiterer Signa-Produkte, wie etwa Tiefgaragen, Handelsshops oder Werbe-Broschüren mit dem Namen des Gründers.

Weitreichende Pläne mit Markenrecht an Namen

Was Sinn macht: Denn als Verwendungsbereiche der in Deutschland eingetragenen Marke "René Benko" werden Sportartikel, Werbung/Marketing, Immobilienwesen, Immo-Entwicklung, Parkgaragen, Verlagswesen, Architektur, Hotellerie und Gesundheitseinrichtungen aufgelistet. Das österreichische Patentamt informiert auf seiner Webseite, dass eine Markeneintragung für natürliche und juristische Personen sei, "die ihre Waren und Dienstleistungen mit Marken kennzeichnen wollen, um sich von Mitbewerbern und deren Waren oder Dienstleistungen abzuheben."

Plante Benko Trinkschokolade?

Als ausgeschlossen gilt hingegen, dass René Benko ein Konkurrenzprodukt zur bekannten Trink-Schokolade "Benco" plante. Trotzdem ziehen den Pleitier – der erst kürzlich den ersten Signa-Abverkauf in Form einer Versteigerung über sich ergehen lassen musste – erste Internetnutzer böse durch den Kakao: "Allzu wertvoll dürfte die Marke nicht mehr sein, das kann man sich schon noch mal leisten", heißt es spöttisch.

Übrigens: "Benco"-Kakao, der seit 2018 von der französischen Marke Carambar vertrieben wird, hieß im ehemaligen Jugoslawien "Benko" mit "K", bevor er dort in "BenQuick" umbenannt wurde. Spätestens seit Mai 2022 wäre eine Rückkehr zur alten Marke in den nunmehrigen EU-Ländern Kroatien und Slowenien rechtlich nicht mehr möglich.

Benko oder Benco – es bleibt in aller Munde

Strittig ist hingegen, ob Eltern mit dem Nachnamen Benko innerhalb der EU ihr Kind weiterhin René nennen dürfen. Spätestens seit dem Beginn des Signa-Desasters – immerhin die größte Pleite der zweiten Republik – gilt das aber ohnehin als unwahrscheinlich. Wenngleich der Name zugegebenermaßen leicht von der Zunge geht. Doch keine Sorge: "Benko" oder "Benco" werden wohl auch so noch länger in aller Munde sein.

René Benko - Fotos zeigen ihn privat wie nie

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    Mit Nathalie Benko, einer Schweizerin, ist René Benko seit 2010 verheiratet, die beiden haben drei Kinder.
    Mit Nathalie Benko, einer Schweizerin, ist René Benko seit 2010 verheiratet, die beiden haben drei Kinder.
    IMAGO/VISTAPRESS
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