Österreich-News

Ehe zu dritt: "Hotel wies uns ab, weil wir Bett teilen"

Die Steirer Marcel, Marco und Michel erzählen, wie sie mit Kritik umgehen und warum sie im Urlaub kein Zimmer bekommen haben.

Amra Duric
Marcel, Marco und Michel haben sich im Juli das Ja-Wort gegeben.
Marcel, Marco und Michel haben sich im Juli das Ja-Wort gegeben.
Melanie Eisner- Eisner Fotografie

Nach sechs Jahren Beziehung haben sich Marco (32), Marcel (35) und Michel (24) das Ja-Wort gegeben – "Heute" berichtete. Bald geht es für die drei Männer in die Flitterwochen. Die Vorfreude ist groß, auch wenn die Steirer beim einen oder anderen Urlaub skurrile Erfahrungen gemacht haben.

"Uns wurde dann gesagt wird können nicht zu dritt im Doppelbett schlafen. Wir haben daraufhin erwidert, dass wir seit 3 Jahren in einem Doppelbett schlafen und das hervorragend funktioniert."

"Es gibt für uns immer wieder Hürden im Alltag, wie der Versuch ein Zimmer in einem Hotel zu buchen. Wir haben angegeben, dass wir zu dritt im Zimmer schlafen und dafür bezahlen, aber kein Beistellbett brauchen. Uns wurde dann gesagt, wir können nicht zu dritt im Doppelbett schlafen. Wir haben daraufhin erwidert, dass wir seit 3 Jahren in einem Doppelbett schlafen und das hervorragend funktioniert. Wir wurden dann informiert, dass entweder einer im Beistellbett schläft oder wir kein Zimmer bekommen. Wir haben dann im Hotel gegenüber gebucht und sofort ohne Probleme ein Doppelzimmer für drei bekommen", erzählt Marco im Gespräch mit "Heute".

Hürden bei der Wohnungssuche

Auch bei ihrer ersten gemeinsamen Wohnungssuche hatten es die frisch Verheirateten nicht leicht. "Wir wurden von Maklern gefragt, ob wir Brüder sind, oder Freunde, die eine WG gründen. Immer, wenn wir dann erwiderten, dass wir zu dritt in einer Beziehung sind, ist die Stimmung umgeschlagen. Es hieß dann oft, dass sich jemand melden wird, aber wir haben gar nichts mehr gehört."

"Wenn die Leute uns kennen, kommen sie alle quer durch die Bank mit unserer Partnerschaft klar."

Besonders wichtig für die Steirer ist, dass sie nicht nur als drei Menschen, die eine Beziehung führen, gesehen werden, sondern auch als individuelle Menschen. "Unsere jetzigen Nachbarn haben uns alle einzeln kennengelernt und erst danach haben wir ihnen erzählt, dass wir zusammen sind. Wenn die Leute uns kennen, kommen sie alle quer durch die Bank mit unserer Partnerschaft klar."

Keine Angst vor Hasskommentaren

Ebenfalls klarkommen tun Marcel, Michel und Marco mit Hasskommentaren. Neben positivem Feedback gab es auch einige negative Meldungen zu ihrer Hochzeit. "Am Anfang haben uns Hasskommentare stark persönlich berührt und wir konnten damit überhaupt nicht umgehen. Wir haben anfangs unser Profil auch mehrmals deaktiviert, wenn die Kommentare zu heftig wurden", so die Männer.

"Wir möchten auch allen anderen, die im Internet beleidigt oder bedroht werden, raten: Zeigt diese Menschen an! Das Internet ist kein rechtsfreier Raum."

Im Laufe der vergangenen zwei Jahre haben sich die Steirer, wie sie selbst sagen, eine harte Schale zugelegt. "Wohl auch, weil nach Kommentaren wie: 'Ihr gehört vergast' oder 'Ich steche euch in der Nacht ab' kaum noch eine Steigerung möglich wäre. Was sich bei uns geändert hat ist, dass wir seit diesen beiden Kommentaren jedes einzelne anzeigen. Wir sind sehr gut rechtsschutzversichert und unser Anwalt liest bei neuen Veröffentlichungen auch direkt mit. Wir möchten auch allen anderen, die im Internet beleidigt oder bedroht werden, raten: Zeigt diese Menschen an! Das Internet ist kein rechtsfreier Raum", so die Männer.

"Wenn uns Menschen wirklich kennen lernen, haben die wenigsten ein Problem mit uns und unserem Beziehungsmodell."

Doch auch "irrsinnig viele Nachrichten und Glückwünsche" haben die drei Steirer bekommen. "Wir durften auch ganz viele neue Herzensmenschen begrüßen, die uns jetzt auf Instagram folgen. Wir haben bemerkt, dass die Menschen sehr interessiert sind und wir freuen uns sehr über den neuen regen Austausch, der dadurch entstanden ist."

1/62
Gehe zur Galerie
    <strong>24.04.2024: 365-€-Jahreskarte: Finanzstadtrat macht Preisansage.</strong> Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SP) gibt in <em>"Heute"</em> ein Versprechen ab: Die Jahreskarte der Wiener Linien wird auch 2025 um 365 Euro zu haben sein. <a data-li-document-ref="120032997" href="https://www.heute.at/s/365-jahreskarte-finanzstadtrat-macht-preisansage-120032997">Das ganze Interview &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120032711" href="https://www.heute.at/s/dieser-milliardaer-brachte-rene-benko-zu-fall-120032711"></a>
    24.04.2024: 365-€-Jahreskarte: Finanzstadtrat macht Preisansage. Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SP) gibt in "Heute" ein Versprechen ab: Die Jahreskarte der Wiener Linien wird auch 2025 um 365 Euro zu haben sein. Das ganze Interview >>>
    Denise Auer