Andrea Stramaccioni war in der Saison 2012/13 Trainer von Inter Mailand. Nach einem einjährigen Intermezzo bei Udinese war er bei kleineren Klubs tätig, seit 2022 ist er als Fußballexperte für diverse TV-Sender im Einsatz.
Nun macht Stramaccioni wieder von sich reden: als Lebensretter. Der Italiener ist an der italienischen Adriaküste in den Ferien, als er auf zwei Teenagerinnen aufmerksam gemacht wird. Zwei junge Frauen (16 und 19) schreien im Wasser um Hilfe.
"Ich habe die Gefahr sofort erkannt. Der Bademeister wäre zu spät gekommen", schildert der Ex-Inter-Coach in der "Gazzetta dello Sport". "Ich bin kein Held", wird Stramaccioni weiter zitiert. "Aber diese Frauen wären ertrunken."
Ein Rettungsschwimmer sei ohne Boje bereits ins Wasser zu einer der beiden Frauen geeilt und habe den Ex-Trainer aufgefordert, sich um die andere zu kümmern. Als diese in Sicherheit war, sei der frühere Fußballtrainer zur anderen geschwommen und habe sie noch vor dem Rettungsschwimmer, der gegen die hohen Wellen kämpfte, erreicht.
Die Lage der 16-Jährigen sei "verzweifelt" gewesen, sagte Stramaccioni. "Sie ging immer wieder unter und kam hoch, vor allem aber hatte sie schon viel Wasser geschluckt."
Ein inzwischen herbeigeeiltes Rettungsboot habe nicht zu den beiden vordringen können, weil sie sich zu nahe an den Felsen befanden. "Da bekam ich Angst, vor allem weil mich das Mädchen unter Wasser zog. Sie war überzeugt, dass sie sterben muss", sagte Stramaccioni.
Es sei ihm dann aber gelungen, das Mädchen zwischen den Felsen an Land zu bringen. "Ich habe sie regelrecht dorthin geworfen und bin dann selbst untergetaucht. Als ich wieder hochkam, habe ich die Orientierung verloren und prallte gegen die Felsen. Dann haben mir andere Leute ein Seil zugeworfen."
Die zwei Frauen aus Südtirol dankten dem Ex-Coach für die Rettung und kehrten zurück nach Bozen. Von der Küstenwache an dem Strand bekam Stramaccioni ein rotes Rettungsschwimmer-Leibchen überreicht.