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Ein Franzose mit einer ganzen Menge Stil

Heute Redaktion
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Für viele Oldtimer-Fans ist er das 504 Coupé der schönste Peugeot der Geschichte. Auch heute noch vermögen die von Pininfarina gezeichneten Linien zu gefallen.

Das Peugeot 504 Coupé wurde 1969 am Autosalon in Genf vorgestellt und bis Mitte 1983 nur rund 26.000-mal gebaut. Heute ist es ein gesuchter Klassiker, dessen zeitlose Form nichts von seinem Reiz verloren hat. Im Gegenteil, man sieht sich das 504 Coupé an und denkt: Warum baut heute keiner mehr so schöne Autos?

Die Coupé- und Cabrio-Varianten des 504 hatten eigene Karosserien. Es wurden anders als bei den Vorgängern und Mitbewerbern nicht einfach Front und Heck der Limousine verwendet und die Mittelsektion angepasst. Vielmehr beauftragte man den italienischen Designer Sergio Pininfarina damit, ein eigenständiges Blechkleid zu zeichnen. Dieser gab dem Coupé seine einzigartige, zeitlose Form mit dem hübschen Hüftknick.

Mit Pininfarina verband Peugeot eine lange Partnerschaft, und so wurden die Coupé- und Cabrioletkarosserien nicht nur im italienischen Grugliasco gezeichnet, sondern auch gleich dort gebaut. Peugeot schickte die Bodengruppen ins Pininfarina-Werk, und die Italiener komplettierten die Zweitürer mit der Karosserie. Anschließend wurden die fertigen Hüllen zurück zu Peugeot im französischen Sochaux geschickt, wo die Fahrzeuge komplettiert wurden.

Komfortabler Gran Tourismo für zwei

Im Coupé geht es hinten eng zu, das Cabriolet hat im Fond sogar noch weniger Platz, weshalb die zweitürigen 504 als GT-Reisewagen mit 2+2 Konfiguration gelten. Zur Not kann man zwar hinten Platz nehmen, aber so richtig bequem ist man nur zu zweit unterwegs.

Alle vier Räder verfügen über eine unabhängige Aufhängung mit innenliegenden Teleskopdämpfern, Schraubenfedern und Kurvenstabilisatoren, vorn mit Federbeinen und unteren Querlenkern mit Längsschubstrebe, hinten mit schrägem Dreiecks-Längslenkern.

Mit 4,36 Metern Länge und einer Breite von 1,70 Metern ist das Coupé für heutige Verhältnisse kompakt. Dank des im Vergleich zur Limousine auf 2,55 Meter verkürzten Radstands und der etwas härter abgestimmten Federung lässt sich das Coupé durchaus sportlich bewegen, ohne den Komfort vermissen zu lassen.

Bis 136 PS

Für den Vortrieb sorgte in den ersten Modellen ein Vierzylindermotor mit 1,8 Litern Hubraum und 101 PS, der 1971 auf 2 Liter vergrößert wurde und auf 104 PS erstarkte. Ab 1974 bot Peugeot einen Sechszylinder mit knapp 2,7 Litern Hubraum und einer Leistung von 136 PS an. Geschaltet wurde über ein Vier- oder Fünfganggetriebe, optional übernahm eine Dreigang-Automatik die Wahl der Gänge.

Ab 1974 wurden die Doppelscheinwerfer durch Breitbandleuchten ersetzt, und auch der Kühlergrill, die Türgriffe und Stoßstangen wurden leicht geändert. Auf der technischen Seite waren nun innenbelüftete Scheibenbremsen und eine Servolenkung Standard.

1979, vier Jahre vor Produktionsende, wurden die Chrom- durch KunststoffStoßstangen ersetzt. Gurte gab es nun auch hinten, und das Armaturenbrett wurde durch Holzfurnier aufgewertet. 1983 war dann Schluss, in der gesamten Produktionszeit wurden nur rund 26.000 Coupés gebaut.

Rare Zweitürer

Bei den Produktionszahlen des 504 war die Limousine mit über 2,6 Millionen der Spitzenreiter, vom "Break" genannten Kombi wurden immerhin noch über 650.000 Stück gebaut, und der Pick-up lief rund 370.000-mal vom Band. Nur vom Cabriolet wurden mit knapp über 8.000 Stück noch weniger Einheiten gebaut als vom Coupé.

Schon damals selten, sind die zweitürigen 504 heute kaum noch auf den Straßen anzutreffen.

Weitere Informationen, viele Bilder, Testberichte und technische Daten gibt es auf www.zwischengas.com.