Gemeinsam mit ihrem Sohn verbrachte Ulrike immer wieder viel Zeit im wunderschönen Salzkammergut. Jede freie Minute nutzten sie – ob beim Wandern oder Schwimmen. Vor einigen Monaten erhielt die 59-Jährige eine schwere, lebensverkürzende Diagnose.
Der Mutter ging es seither immer schlechter, sie wurde stationär in einem Krankenhaus aufgenommen. Ihre Kräfte schwanden, sie hatte große Schmerzen. Einen letzten Herzenswunsch hatte die Patientin: noch einmal mit ihrem Sohn an den Traunsee fahren, den Traunstein sehen und vielleicht ein Eis essen.
Der Mann wandte sich an den Verein "Rollende Engel" aus Wels. Schon einen Tag später holten die ehrenamtlichen Wunscherfüller Ulrike im Spital ab. Sie wurden bereits von den Ärzten und Krankenschwestern erwartet, denn der Zustand der leidenden Frau hatte sich extrem verschlechtert.
Die medizinisch top ausgebildeten Mitarbeiter der Rollenden Engel machten sich mit Ulrike und ihrem Sohn auf den Weg nach Gmunden. Während der Hinfahrt mussten sie zwei Mal stehen bleiben und eingreifen, damit es dem Fahrgast wieder gut ging.
In Gmunden angekommen, zeigte sich die Stadt von ihrer besten Seite: Die Sonne strahlte vom Himmel und der Traunstein spiegelte sich im klaren Wasser des Traunsees. Ulrike wurde mit der Fahrtrage ganz nahe an den See gebracht.
Die Engel aus Wels
Der Verein "Rollende Engel" erfüllt seit Jahren letzte Herzenswünsche.
Spenden an die Organisation sind jederzeit willkommen:
Raiffeisenbank Wels
IBAN: AT79 3468 0000 0303 9500
Weitere Informationen: rollende-engel.at
Die Schwerkranke öffnete die Augen und weinte Tränen der Freude. Endlich konnte sie noch einmal ihren geliebten Berg sehen. Sie genoss außerdem die frische Luft und die Anwesenheit ihres Sohnes.
Trotz großer Schmerzen ließ sie sich es nicht nehmen, ein Eis zu schlecken. Sie bestellte ihre Lieblingssorten Zitrone und Erdbeere. Beim Verspeisen dachte sie an die früheren Zeiten zurück.
Schließlich wurden Ulrike Schmerzmittel verabreicht, doch ihr ging es immer schlechter. Die Rollenden Engel entschieden sich, wieder zurück ins Spital zu fahren. Ihr Sohn äußerte noch eine letzte Bitte: "Könnt ihr bitte von Mama und mir ein gemeinsames Foto schießen, wo sich der Traunstein darauf befindet?" Natürlich wurde der Wunsch erfüllt.
Während der Heimfahrt verschlechterte sich der Zustand von Ulrike zusehends. Im Krankenhaus angekommen, wurden sie bereits von Medizinern und Schwestern empfangen. Ulrike bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helfern. Wenige Stunden danach ist sie verstorben.