"Wir leihen uns Geld von chinesischen Bauern (peasants), um die Dinge zu kaufen, die diese Bauern herstellen", sagte der US-Vizepräsident JD Vance am Donnerstag in einem Gespräch mit Fox News – und löste damit Empörung in China aus, wie die CNN berichtet.
Auf die Äusserungen von Vance angesprochen, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, am Dienstag auf einer regulären Pressekonferenz: "Es ist sowohl erstaunlich als auch bedauerlich, dass der Vizepräsident solch ignorante und respektlose Bemerkungen macht."
Mit seiner Kritik steht das offizielle China nicht allein. Ausschnitte aus Vances Interview sind diese Woche im chinesischen Internet aufgetaucht und haben heftige Reaktionen ausgelöst. Ein Hashtag zu Vances Äusserungen wurde am Montagabend zum Top-Trending-Topic auf Weibo. Am Dienstagnachmittag hatte er bereits 140 Millionen Aufrufe erreicht.
"Seht, das ist ihr wahres Gesicht – arrogant und unhöflich wie immer", sagt einer der Kommentare. "Wir mögen Bauern sein, aber wir haben das beste Hochgeschwindigkeitsbahnsystem der Welt, die leistungsfähigsten Logistikkapazitäten und führende KI-, autonome Fahr- und Drohnentechnologien. Sind solche Bauern nicht ziemlich beeindruckend?", sagte ein anderer.
"Dieser wahre ‹Bauer›, der aus dem ländlichen Amerika stammt, scheint keine Einsicht zu haben", schrieb Hu Xijin, der einflussreiche ehemalige Chefredakteur der staatlichen Boulevardzeitung "Global Times", in einem Beitrag auf der Mikroblogging-Seite Weibo. "Viele Leute fordern ihn auf, sich China selbst anzuschauen."
In seinem nach Trumps erster Wahl erschienenem Buch "Hillbilly Elegy" beschreibt sich Vance selbst als "Hillbilly" – ein Hinterwäldler, der von der reichen Elite vergessen wurde.