Österreich

Einbruch endete mit Mord: Täter (61) liegt im Spital

Heute Redaktion
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Mit einem Blutdrama endete ein Einbruch in Edlitz (Neunkirchen): Emma S. überraschte den Täter, dieser dürfte sie in Panik erschlagen haben - hier die traurigen Details.

Vor 3,5 Jahren war ein Lehrer-Paar (84, 87) im 900-Seelenort Edlitz (Neunkirchen) von zwei Maskierten brutal überfallen worden, der Lehrer starb im Vorjahr, die mittlerweile 87-Jährige ist bettlägerig und verlor nach ihrem Mann am Montagabend auch ihre Schwester (85). Denn nur 300 Meter vom damaligen Tatort entfernt kam es am Montag zu einem Kapitalverbrechen.

Ein 61-jähriger Österreicher, der sich offenbar durch Gelegenheitsarbeiten in der Gegend auskannte, fuhr mit seinem Pkw zum Haus der alleinstehenden Emma S. (85) und brach ein (Anm.: vermutlich über ein Fenster).

Dabei wurde er von der sehr rüstigen Seniorin überrascht, in Panik dürfte er sie erschlagen haben. Ein Nachbar, der durch den Lärm stutzig geworden war, ging zur 85-Jährigen, wollte nachsehen und sah gerade den 61-Jährigen aus dem Haus laufen. Dadurch konnte der Einbrecher nicht mehr zurück zu seinem Wagen, musste die Flucht zu Fuß antreten.

Der Zeuge verfolgte den 61-Jährigen, musste aber die Nacheile erfolglos abbrechen. Zurück beim Haus der 85-Jährigen entdeckte der Nachbar die Pensionistin am Boden liegend im Garten. Die mittlerweile eingetroffenen Beamten versuchten noch, Emma S. zu reanimieren - ohne Erfolg.

Täter lief in Lkw

Eine Alarmfahndung mit Hunderten Polizisten, Helikopter und Cobra folgte. Nach knapp drei Stunden Intensivfahndung wurde der 61-Jährige in Warth (Neunkirchen) auf der A2 von einem polnischen Lkw-Fahrer erfasst. Möglich, dass der 61-Jährige, auf der Flucht und in die Enge getrieben, Selbstmord begehen wollte. Denn der Niederösterreicher rannte dem Polen direkt vor das Fahrzeug - mehr dazu hier.

Dieser Lkw erfasste den mutmaßlichen Killer:

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Ob der 61-Jährige Einzeltäter war, ist derzeit noch unklar. Momentan deutet jedoch vieles auf eine Einzeltäterschaft hin. "Es war keine klassische - also geplante und wie zunächst vermutete - Home-Invasion, sondern ein Einbruch mit Täter-Opfer-Konfrontation, die leider tödlich ausging", so ein Ermittler. Der verdächtige Killer liegt jetzt im Krankenhaus.

Opfer war sehr fit

Andrea M. aus Edlitz kannte das Opfer gut und zeigte sich ob des Kapitalverbrechens entsetzt: "Sie war sehr nett und kümmerte sich rührend um ihre Schwester. Ich traf sie oft am Friedhof, wenn sie das Grab des Schwagers pflegte. Sie machte immer alles alleine, ließ sich nie helfen, war noch sehr fit. Wir hatten selbst einen Reifenhandel, bei uns wurde bereits sieben Mal eingebrochen. Und nach dem Überfall 2016 jetzt diese Gewalttat. Ich bin schockiert."

Wie berichtet, hatte eine Rumänenbande im Februar 2016 einen ehemaligen Lehrer (87) und dessen Gattin überfallen. Dabei handelte es sich um einen gut geplanten Raubüberfall, eine Home Invasion. Die Opfer waren davor lange ausgekundschaftet worden, wurden mit Handschellen angekettet. Die magere Beute damals: 500 Euro Bargeld und Sparbücher. Die fünf Rumänen (26 bis 44) wurden vor exakt drei Jahren zu Haftstrafen in der Höhe von 6 bis 8,5 Jahren verurteilt.