Verbote sollen nun helfen

Eingeschlepptes Tier in Badeseen sorgt für Verletzte

An heimischen Badeseen müssen immer mehr Urlauber verarztet werden. Grund ist eine eingeschleppte Muschel-Art, die scharfe Kanten hat.
Oberösterreich Heute
01.08.2025, 12:15
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Die so genannte Quagga-Muschel sorgt in Oberösterreichs Seen für Ärger – und Verletzungen. Im Attersee, Traunsee und im Mondsee hat sich der aus dem Schwarzen Meer stammende Eindringling bereits massiv vermehrt.

Badegäste treten immer wieder auf die scharfkantigen Schalen. Heinz Campestrini, der  Abschnittsleiter der Wasserrettung Attersee, sagte zum ORF OÖ: "Das haben wir jetzt immer wieder, dass die Wasserrettung die Schnittwunden zukleben muss." Oft sind die Schnitte laut Helfern so tief, dass auch danach noch ärztliche Behandlung nötig ist.

Wie kommt die Muschel in die Seen? Laut Nikolaus Schobesberger von der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes sind es vor allem Boote.

Durch die erhöhte Mobilität, vermehrte Freizeitaktivitäten, die Öffnung von Schifffahrtswegen oder auch die Veränderung der Umweltbedingungen durch den Klimawandel siedeln sich Arten in Fließgewässern und Seen an, die natürlich dort nicht vorgekommen sind. Einige Arten fügen sich in bestehende Lebensgemeinschaften ein. Andere, wie die Quaggamuschel, verhalten sich "invasiv", das heißt sie konkurrieren mit heimischen Arten um Nahrung, Brut- und Lebensraum und verdrängen diese. Teilweise bringen sie Krankheiten mit. Zusätzlich verursachen sie vielfach hohe finanzielle Schäden. (Quelle: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft)

"Die Tiere haften an den Rümpfen oder ihre Larven reisen im Wasser mit", so der Experte. Auch Stand-up-Paddles, Tauchausrüstung und Angelgeräte schleppen die Muscheln von Stränden aus aller Welt zu uns.

Flugblätter warnen an Seen

Das Land OÖ warnte ebenfalls schon mit Flugblättern vor der Gefahr: "Für Freizeitaktivitäten und Tourismus bedeutet die Besiedlung von Flachwasserzonen Schnittgefahr beim Baden durch die scharfen Kanten der Muscheln. Es entstehen Schäden an Booten und Stegen, die mit hohen Wartungskosten verbunden sind, weil die massenhaft auftretenden Muscheln dort entfernt werden müssen."

Eine gute Nachricht gibt es dennoch: Einige Seen sind laut aktueller Untersuchung nicht betroffen. Hallstätter See, Almsee, Stausee Klaus und Offensee sind weiterhin frei von Quagga-Muscheln. Damit das so bleibt, hat z.B. der Offensee ein klares Verbot für Boote und SUPs erlassen.

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