Oberösterreich

Birgit (51) zieht in Dom – "Freu mich auf die Stille"

Es sind 395 Stufen in die Türmerstube des Linzer Mariendoms. Dort zieht nach drei Jahren Pause erstmals wieder eine Eremitin auf Zeit ein.

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Seit vergangen Freitag lebt die Ennserin in der Türmerstube
Seit vergangen Freitag lebt die Ennserin in der Türmerstube
Diözese Linz/Andreas Krenn

Am vergangenen Freitag war es soweit: Nach dreijähriger Pause aufgrund der Turmhelmsanierung ist die erste Eremitin wieder in die Türmerstube der größten Kirche Österreichs eingezogen. Damit findet das Projekt – initiiert 2009 anlässlich Linz Kulturhauptstadt Europas – seine Fortsetzung.

Ende 2008 wurde im Turm des Mariendoms, auf rund 68 Meter Höhe, die Türmerstube eingerichtet. Sie war im Zweiten Weltkrieg eingebaut und als Beobachtungsposten genutzt worden, um etwaige Bombentreffer schneller lokalisieren und Hilfe koordinieren zu können.

Türmerstube seit 2009 für Menschen offen

Seit 2009 steht die Eremitage Menschen offen, die sich in die Stille zurückziehen möchten. Die Erfahrung des Eremitendaseins ist in der Fastenzeit und zu Ostern, über die Sommermonate Juli und August sowie in der Adventszeit und zu Weihnachten möglich.

Jeweils sieben Tage – von Freitag bis Freitag – verbringen die Eremiten in der rund neun Quadratmeter großen Türmerstube. Einmal am Tag gehen die Teilnehmer hinunter in die Kirche, um sich beim Zugang zum Turm ein warmes Mittagessen, sowie das Abendessen und das Frühstück für den kommenden Tag abzuholen.

Die Türmerstube liegt auf 68 Metern Höhe
Die Türmerstube liegt auf 68 Metern Höhe
Diözese Linz/Andreas Krenn

Eine Teilnahme als Turmeremit ist ab 18 Jahren und unabhängig von Herkunft und religiöser Zugehörigkeit möglich. Eine gewisse Grundkondition wird vorausgesetzt, müssen doch stolze 395 Stufen bis zur Eremitage erklommen werden.

Erste Eremitin seit drei Jahren

Als erste Eremitin nach drei Jahren ist Birgit Kubik am vergangenen Freitag in die Türmerstube eingezogen. Die 51-jährige Ennserin und Mutter zweier Söhne ist seit Beginn des Projektes fasziniert davon und hat sich die Eremitenwoche zu ihrem 50. Geburtstag von Familie und Freunden gewünscht.

"Ich freue mich auf das einfach Dasitzen, auf das an nichts Denken müssen, nichts tun müssen. Auf die Ruhe, die Stille. Darauf, dass endlich einmal meine Gedanken zu Wort kommen können", so Kubik.

Das Angebot des Eremitendaseins haben seit 2009 mehr als 260 Frauen und Männer genutzt und das Interesse, sieben Tage in Stille zu verbringen, ist nach wie vor ungebrochen hoch.

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