Einsamkeit ist nicht nur ein seelisches Thema, sondern schlägt auch auf die Gesundheit. Wer sich oft allein fühlt, ist laut Experten öfter krank und braucht mehr medizinische Unterstützung. Britische Forscher der Universität Exeter zeigen in einer aktuellen Analyse, dass das Gesundheitssystem in Großbritannien jährlich über 1.000 Euro Mehrkosten pro betroffener Person schultern muss. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal PLOS One veröffentlicht.
Für die Studie wurden die Angaben von rund 23.000 Leuten ausgewertet, die regelmäßig zu ihrer Lebenssituation und Gesundheit befragt werden. Dabei zeigt sich deutlich: Einsamkeit ist auch in Großbritannien ein massives Problem. Fast ein Drittel der Befragten (32 Prozent) gab an, zumindest manchmal unter sozialer Isolation zu leiden. Acht Prozent fühlen sich sogar oft davon betroffen.
Menschen, die sich einsam fühlen, berichten von körperlichen und psychischen Problemen. Sie gehen nicht nur häufiger zum Arzt, sondern landen auch öfter im Krankenhaus.
Die Wissenschafter schreiben dazu: "Personen, die unter Einsamkeit litten, gingen häufiger zum Arzt. Außerdem suchten einsame Personen öfter Krankenhausambulanzen auf und berichteten von einer höheren Zahl stationärer Behandlungstage als Befragte, die nicht unter Einsamkeit litten. Rechnet man Arztbesuche sowie ambulante und stationäre Besuche zusammen, sind für Personen, die unter Einsamkeit litten, durchwegs höhere Kosten für die Leistungen des National Health Service (NHS; staatliches Gesundheitswesen in Großbritannien; Anm.) zu beobachten."
Im Schnitt bedeutet das pro Jahr rund 1.000 Euro an Mehrkosten für die medizinische Betreuung von Menschen, die sich einsam fühlen. Besonders bei älteren Betroffenen wird der Unterschied zu jenen, die nicht unter Einsamkeit leiden, immer größer. Aber schon bei den 16- bis 24-Jährigen zeigt sich: Wer sozial isoliert ist, braucht öfter medizinische Hilfe und verursacht damit auch höhere Kosten.
In Österreich meint jeder siebente, dass Einsamkeit in den letzten zehn Jahren zugenommen hat. Singles, Menschen mit wenig Geld, Leute, die am Land wohnen, Personen mit niedrigerer Bildung sowie intensive Nutzer von sozialen Medien sind laut den veröffentlichten Daten besonders betroffen. Am stärksten trifft es aber die Jungen zwischen 16 und 24 Jahren. Das ergab eine Umfrage des neuen Nivea Connect Report 2025.