Mammuts, Höhlenbären und Riesenhirsche – diese Tiere lebten alle in der Eiszeit. Auch die Menschen, die zu dieser Zeit gelebt haben, sind immer wieder Thema verschiedener Ausstellungen – auch im Naturhistorischen Museum in Wien. Dieses lenkt in seinem neuen Saal den Fokus jedoch auf jemand ganz spezielles: die Kinder. Der "Kindereiszeitsaal" macht die Jüngsten zum Thema.
Wie haben die Kinder der Eiszeit ihr Leben wahrgenommen? Diese Frage stellt sich die Ausstellung "Eiszeitkinder und ihre Welt". Um besonders gut durch Kinderaugen sehen zu können, wurden in die Planung drei Schulklassen miteinbezogen. Der Saal ist so konzipiert, dass alle Generationen etwas zu entdecken haben, die jüngsten Besucher können sich mit diversen Themen spielerisch auseinandersetzen. Beim Eintreten taucht man tatsächlich in eine Eiszeitlandschaft ein, gleich am Eingang wird man von Skeletten verschiedener Eiszeittieren begrüßt, danach kann man unterschiedliche Wege erkunden.
In Stationen wie "Unterwegs zuhause" werden in einem Zelt Themen wie Wohnen, Kleidung, Spielen, Hygiene und Gesundheit näher beleuchtet. Andere Stationen widmen sich dem Sammeln, Jagen und der Ernährung. Kleine Abenteurer können sogar eine Eiszeithöhle erkunden.
Auch für Archäologie-Fans gibt es etwas Besonderes in der Ausstellung: das circa zwei Zentimeter große Tonmammut aus der Fundstelle Pavlov in Tschechien. Auch andere Tiere sind ausgestellt, beispielsweise Originalskelette von Riesenhirschen, Säbelzahnkatzen und des südamerikanischen Glyptodons, eines Riesengürteltieres. Der Star der Ausstellung soll das Hundsheimer Nashorn sein. Auf Deck 50 regen urzeitliche Höhlenmalereien dazu an, selbst kreativ zu werden: Mit Naturfarben gestalten Besucher eigene Kunstwerke, die auf einer digitalen Höhlenwand zu einem gemeinsamen Gesamtkunstwerk verschmelzen. Wer sich wie ein echter Forscher fühlen möchte, kann im Steinzeitlabor auf Spurensuche gehen – dort warten originalgetreue Funde darauf, ausgegraben und bestimmt zu werden.
Im Mai und Juni lädt Saal 16 Familien dazu ein, die faszinierende Welt der Eiszeitkinder zu entdecken, es werden Führungen angeboten. Neu im Programm ist die Abendführung "Eiszeitkinder in der Nacht": Bei stimmungsvoller Lagerfeuerbeleuchtung erkunden Familien mit Kindern ab vier Jahren gemeinsam den Saal – ein außergewöhnlicher Ausflug in die Vergangenheit. Das Vermittlungsprogramm richtet sich nicht nur an Familien: Von Mai bis November geben die Kuratoren der Ausstellung bei Führungen und Vorträgen Einblicke in die Entstehung der Schau und die zugrunde liegenden Forschungsergebnisse.
