Ekel-Banden am Adventmarkt – jetzt reagiert Stadt Wien 

Eine Enthüllung sorgte für Aufsehen: Bereits am ersten Wochenende der Saison sahen sich die Wiener Christkindlmärkte mit einer neuen, fragwürdigen Masche konfrontiert. "Heute"-Leser Boki (32) und Babsi (30) aus Strasshof (NÖ) wollten am Rathausplatz einen Punsch trinken, machten jedoch rasch mit einer regelrechten "Ekel-Bande" bekanntschaft.

Diese Frauen und Männer würden immer nach gleichen Muster vorgehen: Sobald ein Besucher nicht auf seinen Becher achtet, wird dieser von den Dieben entwendet und sofort mit der Zunge abgeschleckt. "Wenn sie darauf angesprochen werden, entgegnen sie, sie hätten Corona", schilderte die Niederösterreicherin.

Die meisten Pfand-Opfer winken daraufhin ab, da sich ein Streit ohnehin nicht lohnen würde. Die Machenschaften dürften sich für die Diebe allerdings rentieren: pro Becher bekommen sie nämlich vier Euro retour – und zwar (fast) ganz "legal". Babsi ist von den Vorgängen am Rathausplatz jedenfalls schockiert: "Entweder wird man aggressiv angebettelt, oder der Becher wird einem gestohlen. Wir haben das mehrfach beobachtet, die gehen eindeutig organisiert vor."

Stadt Wien greift durch

Solche Berichte nimmt nun die Stadt Wien offenbar zum Anlass, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Wie am Montag per Aussendung bekanntgegeben wurde, wird ein städtisches Einsatzteam in Zusammenarbeit mit der Wiener Polizei Schwerpunktkontrollen auf den Adventmärkten durchführen.

Diese werden auf so gut wie allen größeren Adventmärkten stattfinden. Auch das Ziel dieser "Aktion scharf" ist klar: Personen, die aggressiv oder aufdringlich Betteln. Ebenso wird Augenmerk auf gewerbsmäßiges Betteln gelegt.

"Für die Sicherheit auf den Adventmärkten sorgt die Wiener Polizei, und die Stadt Wien unterstützt in allen Bereichen, in denen es ihr möglich ist", so Walter Hillerer, Leiter des Einsatzteam Stadt Wien. Im Rahmen des Schwerpunktes sind die Kontrollorgane in zivil unterwegs und starten in dieser Woche.