Deutschland schaltet Frankreich in einem Elfmeter-Krimi aus!
Die deutschen Fußballerinnen haben ihren Titeltraum bei der EM mit einem Kraftakt am Leben erhalten. Die früh dezimierte Auswahl von Bundestrainer Christian Wück bezwang Frankreich trotz 105-minütiger Unterzahl im Viertelfinale von Basel mit 6:5 i.E. und fordert nun Weltmeister Spanien. Die reguläre Spielzeit endete mit 1:1. Von der Unterzahl der DFB-Elf merkte man über weite Strecken des Spiels nichts. Dies lag vor allem auch an den Französinnen, die im Spiel mit Ball oft zu träge waren und die nötige Geschwindigkeit im Passspiel vermissen ließen.
Im Elfmeterschießen behielten die deutschen Spielerinnen die Oberhand. Großen Anteil daran hatte die hervorragend parierenden Torfrau Ann-Katrin Berger. Sie hielt im Shootout zwei Versuche. Ins Halbfinale gegen den Topfavoriten am Mittwoch (21.00 Uhr) in Zürich geht der Rekordeuropameister als Außenseiter.
Ausgerechnet die erfahrene Hendrich leistete sich in ihrem ersten Startelf-Einsatz bei dieser EM einen Blackout und griff Frankreichs Kapitänin Griedge Mbock ins Haar. Die Schiedsrichterin zeigte ihr folgerichtig die rote Karte und gab Strafstoß für Frankreich. Beim zentral geschossenen Elfmeter von Grace Geyoro (15.) hatte Berger die Hand am Ball, konnte diesen aber nicht abwehren.
Deutschland hatte aber die passende Antwort parat. Nüsken (25.), die gegen Spanien gelbgesperrt fehlen wird, glich per Kopfball aus und hätte die Partie sogar noch auf den Kopf stellen können, verschoss aber einen Foulelfmeter (69.).
Auf der anderen Seite zählte ein Hackentreffer von Delphine Cascarino (40.) wegen einer Abseitsstellung nicht. Auch einem zweiten Geyoro-Treffer (57.) wurde die Anerkennung versagt, weil die im Abseits stehende Maëlle Lakrar Torfrau Berger behindert hatte. Nach einem Foul an Jule Brand scheiterte Nüsken mit ihrem schwach geschossenen Elfer an Frankreichs Keeperin Pauline Peyraud-Magnin. In der Verlängerung verhinderte Berger (103.) nach einem Kopfball von Minge per Glanzparade das 1:2.
"Geisteskrank!", sagte Janina Minge nach Schlusspfiff am ZDF-Mikrofon: "Man hat über weite Strecken nicht gemerkt, dass wir eine weniger waren. Ich bin unglaublich stolz. Wir waren uns sicher, dass wir im Elfmeterschießen gewinnen. Mega!"
