Erstaunliche Karriere

Elon Musk – Vom Klima-Visionär zum Polit-Wirrkopf

Einst "grüner" Klimaheld, jetzt rechter Propagandist und Ex-Politiker: US-Milliardär Elon Musk (53) irritiert mit Hetze und bizarren Statements.
Bernd Watzka
05.06.2025, 07:45
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Elon Musk galt vielen Menschen als Retter der Welt: Mit Tesla machte er das E-Auto massentauglich, mit SpaceX das Weltall sexy, mit Solarprojekten den Klimaschutz greifbar. Doch aus dem gefeierten Visionär ist ein irritierender Provokateur geworden.

Hetze gegen Migranten und Verschwörungstheorien

Auf seinem sozialen Netzwerk X (früher Twitter) teilt Musk rechte Propaganda, hetzt gegen Migranten und verbreitet Verschwörungstheorien. Kritiker werfen ihm vor, Extremisten und Klimawandel-Leugner eine Bühne zu bieten. Er huldigte US-Präsident Donald Trump, finanzierte dessen Wahlkampf und lobte die "starke Führung" Trumps.

Dabei war es Musk, der 2016 mit dem Tesla Model 3 einen "grünen" Wendepunkt in der Autobranche einläutete. Heute sieht man ihn weniger als progressiven Erneuerer, sondern als Aufmerksamkeits-Junkie, der im rechten Milieu auf Applaus hofft.

"Grüner Kapitalist" mit großen Visionen

Elon Musk (Vermögen: 310 Milliarden Euro) begann seine Karriere als Unternehmer mit einer klaren Vision: die Welt durch nachhaltige Technologien zu verändern. Mit dem PayPal-Vorgänger X.com vereinfachte er den Zahlungsverkehr, mit Tesla revolutionierte er die Automobilindustrie und machte Elektroautos massentauglich.

Politisch äußerte er sich damals selten, doch seine Nähe zu Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und neue Technologien machten ihn für viele Beobachter zum „grünen Kapitalisten".

Kämpfer für erneuerbare Energien

Musk war lange Zeit ein Befürworter von erneuerbaren Energien und setzte sich für eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe ein. In der Dokumentation "Before the Flood" von "National Geographic" aus dem Jahr 2016 sprach er über die Notwendigkeit eines globalen Wandels hin zu nachhaltiger Energie. Er propagierte Solarenergie und Batterietechnologien als Schlüssel zur Bekämpfung des Klimawandels.

Von grünen Idealen zu konservativer Politik

Mit der Zeit begann Musk, sich stärker politisch zu engagieren – allerdings in einer Richtung, die viele überraschte. Während er sich früher für Klimaschutzmaßnahmen aussprach, unterstützt er nun konservative Politik gegen Umweltschutz.

Parallel dazu kritisiert er staatliche Regulierungen und forderte drastische Budgetkürzungen für US-Umweltbehörden. Diese Position brachte ihn in Konflikt mit früheren Verbündeten aus der Klimabewegung.

Rückzug aus der Politik

Seit dem Frühsommer 2025 zieht sich Musk zunehmend aus der Politik zurück. Offenbar will er sich wieder stärker auf seine Unternehmen konzentrieren. Dies könnte eine Reaktion auf die gemischten Auswirkungen seines Polit-Engagements sein – sowohl auf die Bilanzbücher seiner Firmen als auch auf sein öffentliches Image.

Trump-Gesetz sei "widerliche Abscheulichkeit"

Seine Tätigkeit als "besonderer Regierungsmitarbeiter" in der Trump-Regierung endete Ende Mai 2025. Musk war mit seiner Abteilung "Doge" für Einsparungen in der US-Verwaltung zuständig. Kurz nach dem Rückzug aus Washington stellte Musk seine Freundschaft zu Trump auf die Probe: Trumps Steuer- und Ausgabengesetz kritisierte Musk als "widerliche Abscheulichkeit".

Ob sich Elon Musk nun langfristig aus der Politik zurückzieht oder in Zukunft erneut politischen Einfluss nehmen wird, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Elon Musk bleibt eine der am stärksten polarisierenden Figuren unserer Zeit.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 05.06.2025, 09:18, 05.06.2025, 07:45