Seit 1997 befindet sich mitten auf dem Braunauer Stadtplatz das bekannte Lokal "Nudelkuchl". Im 1. Stock liegt direkt darüber das ebenso beliebte Restaurant "Tafelspitz". Auf der Website des Wirtes reiht sich eine Top-Bewertung nach der Anderen. Nach fast 30 Jahren rutschte der oberösterreichische Gastro-Betrieb jetzt in die Insolvenz.
Über den Betrieb wurde am Mittwoch ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Acht Mitarbeiter sind von davon jetzt betroffen. Die Schulden betragen rund 483.000 Euro. Dagegen steht ein Vermögen von rund 101.000 Euro.
2010 war die Schuldnerin schon einmal in Geldnot geraten. Durch ein Sanierungsplanverfahren konnte sie sich damals wieder auf neue Füße stellen – der Betrieb wurde fortgeführt. Hauptursache für die Zahlungsunfähigkeit sei jetzt die Corona-Pandemie gewesen. Der Gastro-Betrieb konnte zwar aufrecht erhalten werden, baute aber Verbindlichkeiten auf, erklärte der Kreditschutzverband.
Darüber hinaus belasteten die steigenden Energiekosten der letzten beiden Jahre die Schuldnerin sehr. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Die beantragten Energiekostenzuschüsse wurden nicht ausgezahlt. Im Zuge dessen kam es zu Zahlungsrückständen.
"Die Insolvenzverwaltung wird prüfen, ob die Unternehmensfortführung ohne weitere Verluste für die Gläubiger bewerkstelligt werden kann", so Sonja Kierer vom KSV. Laut Eigenantrag können die laufenden Kosten aber gesichert werden. Der Gastgarten soll im Sommer hoffentlich zusätzliche Umsätze in die Kasse bringen.
Teuerung, Krisen, keine Nachfrage: Immer mehr Firmen rutschen in die Insolvenz – Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Die Folgen der Corona-Pandemie werden dafür meist als Hauptgrund genannt.