Wirtschaft

Energiepreise – Erste Städte reduzieren Straßenlichter

Wegen der horrenden Energiepreise sind erste Städte und Gemeinden dazu übergegangen, ihre Straßenbeleuchtung zu reduzieren.

Leo Stempfl
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Wegen der hohen Energiepreise verdunkeln erste Städte ihre Straßenlaternen.
Wegen der hohen Energiepreise verdunkeln erste Städte ihre Straßenlaternen.
Getty Images/iStockphoto

Bis zu 40.000 Euro könne eine 65.000-Einwohner-Stadt wie Weimar dadurch einsparen, berichtet die Deutsche Presseagentur. Und immer mehr Städte springen auf den Zug auf, heißt es. Die Rede ist von reduzierter Straßenbeleuchtung, um angesichts der hohen Energiepreise Geld einzusparen.

Denn die Finanzhaushalte der deutschen Städte und Kommunen sind nach Lockdowns, Ausgangsbeschränkungen und Co. alles andere als gut aufgestellt. Die allgemeinen Teuerungen und eine Inflation von bis zu acht Prozent tun ihr Übriges.

Laut dem hessischen Wirtschaftsministerium würden bis zu 50 Prozent der Stromkosten einer Gemeinde auf die Straßenbeleuchtung entfallen. Ein paar Minuten mehr oder weniger können da schon einen großen Unterschied machen.

Eine Stunde weniger

Eine "Idee im Bündel der möglichen Maßnahmen" nennt Alexander Handschuh vom Deutschen Städte- und Gemeindebund diesen Vorstoß. Ein "dpa"-Rundruf zeigt aber ein deutlich differenzierteres Bild. Viele Städte haben Sorge, unter weniger hellerer oder später aktiv werdenden Straßenbeleuchtungen könnte die Verkehrssicherheit leiden.

Vorreiter will hingegen die Stadt Weimar sein, ab 1. Juni werden die Laternen in der Sommerzeit 30 Minuten später an und 30 Minuten früher wieder aus gehen. Im Winter will man an den Rändern immerhin zehn Minuten einsparen. Beim derzeitigen Energiepreis mache das 30.000 bis 40.000 Euro pro Jahr aus.

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    Wifo-Direktor Felbermayr bei der Ankunft.
    Wifo-Direktor Felbermayr bei der Ankunft.
    Helmut Graf

    Dimmbare LEDs

    Mainz versucht sich an einem Mittelweg: Zwischen 1 und 5 Uhr Nachts werden Laternen an Fuß- und Radwegen um 50 Prozent abgedunkelt. Aktuell arbeitet man an einer Sensorik, die herannahende Personen erkennt und erst daraufhin die Straßenbeleuchtung anschalte bzw. aufhellt.

    In Darmstadt ist das laut "dpa" bereits Realität. Manche Strecken werden automatisch heller, wenn sich ein Radfahrer nähert und wieder dunkler, wenn er sich davon entfernt. Zum Einsatz kommen hier energiesparende LEDs.

    Aus Mecklenburg-Vorpommerns und Dresden heißt es hingegen: "Eine kürzere Leuchtdauer geht auch immer zu Lasten der Verkehrssicherheit." Zwischen 22 und 6 Uhr werde das Licht aber gedimmt, auch in Leipzig werden so angeblich bis zu 30 Prozent eingespart.