FP sauer: "Kann nicht sein"

Energieriese konnte Gewinn mehr als verdoppeln

Die EVN konnte den Gewinn im Wirtschaftsjahr 2022/23 mehr als verdoppeln: Das Konzernergebnis stieg von 209,6 Mio. auf 529,7 Mio. Euro.

Energieriese konnte Gewinn mehr als verdoppeln
EVN machte ein sattes Plus.
privat

Während die Energiepreise, also Strom und Gas, immer noch recht hoch sind, darf sich die EVN über einen schönen Gewinn freuen: Das operative Ergebnis ist gestiegen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte im Berichtszeitraum (Anm.: 1. Oktober 2022 – 30. September 2023) um 15,1 Prozent auf 869 Millionen Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich von 331,6 Millionen auf 528,5 Millionen Euro.

Deutliches Plus nach Minus 

Ins Plus drehte ferner das Finanzergebnis mit 127,6 Millionen Euro, das im Vorjahr noch bei minus 30,5 Millionen Euro gelegen war. Maßgeblich dafür sei die mit 3,60 Euro pro Aktie wesentlich höhere Dividende der Verbund AG für das Geschäftsjahr 2022 gewesen. Etwas geringer fielen die Umsatzerlöse aus, sie sanken um 7,2 Prozent auf rund 3,77 Mrd. Euro.

FP fordert: "Zieht Gier endlich den Stecker"

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    Die Warteschlange vor dem EVN-Service Center in St. Pölten Anfang Dezember.
    Die Warteschlange vor dem EVN-Service Center in St. Pölten Anfang Dezember.
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    Für das Geschäftsjahr 2022/23 will der Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende von 0,52 Euro pro Aktie zuzüglich einer Sonderdividende von 0,62 Euro pro Aktie, in Summe also 1,14 Euro pro Aktie, vorschlagen. Zurückzuführen sei das Ergebnis übrigens laut EVN-Aussendung insbesondere auf Ergebniszuwächse in Südosteuropa, der höheren Dividende der Verbund AG sowie positiven Ergebnisbeiträgen aus der erneuerbaren Stromerzeugung.

    Für die Blauen in NÖ ist der Rekordgewinn und die hohen Tarife nicht vereinbar: "Mit der vorgelegten Bilanz des börsennotierten niederösterreichischen Energieversorgers EVN haben wir es jetzt schwarz auf weiß, dass die Kunden heuer unverschämt ausgesackelt wurden. Die Verdoppelung der Gewinne muss zu einer sofortigen Preisreduktion für EVN-Kunden führen", so FPNÖ-Klubchef Reinhard Teufel.

    Es kann nicht sein, dass sich die EVN krumm und dämlich verdient, während tausende Kunden nicht wissen, wie sie ihre Stromrechnungen bezahlen sollen
    Reinhard Teufel
    FPNÖ-Klubchef

    "Es kann nicht sein, dass sich die EVN krumm und dämlich verdient, während tausende Kunden nicht wissen, wie sie ihre Stromrechnungen bezahlen sollen", sagte Teufel. So lag das Konzernergebnis im vergangenen Jahr bei 209,6 Mio. und betrage heuer satte 529,7 Mio. Euro. So gesehen sei es eine gefährliche Drohung den Kunden gegenüber, wenn die EVN ankündige ihren Abzockerkurs weiterführen zu wollen und für das Geschäftsjahr 2023/24 ein Konzernergebnis in der Bandbreite von 420 bis 460 Mio. Euro anpeile. "Bei derartigen Zahlen muss sich eine Senkung der Preise locker ausgehen", betonte Teufel, der die EVN als landeseigener Energieversorger auf ihre Verantwortung für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich hinwies.

    "EVN sackelt Bevölkerung aus"

    Auch die SP zeigte sich entsetzt: "Mit der Verdoppelung der EVN-Gewinne auf über eine halbe Milliarde Euro haben wir es heute schwarz auf weiß: Die EVN sackelt die Bevölkerung aus", zeigt sich SP-Landesrat Hergovich erzürnt – nicht nur über die Gier der EVN, sondern auch darüber, das Schwarz-Blau es zulässt, dass ihre eigene Bevölkerung abgezogen wird.

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