Große Fußball-Hoffnung

Entführt, erpresst, ermordet – Tragödie um Talent (18)

Erschütternde Nachrichten aus der Fußballwelt. Cheikh Toure, ein 18-jähriger Torwart, ein vielversprechendes Talent, ist tot. Er war entführt worden.
Sport Heute
22.10.2025, 16:28

Er hatte seine gesamte Karriere, sein ganzes Leben noch vor sich, doch Cheikh Toure, ein vielversprechendes Torwart-Talent des senegalesischen Fußballs, ist tot. Das bestätigte mittlerweile das Ministerium für afrikanische Integration und Auswärtige Angelegenheiten. Toure sei demnach "Opfer eines Betrugs- und Erpressungsnetzwerks" geworden.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll der 18-Jährige, der zuletzt in der Esprit Foot Yeumbeul Academy in Senegals Hauptstadt Dakar aktiv war, von vermeintlichen Scouts kontaktiert worden sein. Diese hätten dem 18-Jährigen ein Probetraining bei einem marokkanischen Klub in Aussicht gestellt. Toure sah wohl seine Chance gekommen, wollte diese beim Schopfe packen und reiste Anfang Oktober nach Ghana.

Entführt, Erpressung

Als er in Kumasi angekommen war, entpuppte sich das vermeintliche Probetraining als Falle, die Scouts als Betrüger. Die entführten den erst 18-Jährigen demnach und stellten Lösegeldforderungen über viele tausende Dollar an seine Familie. Eine hohe Summe, die diese auch unter größten Anstrengungen nicht aufbringen konnte. Das dürfte wohl Toures Todesurteil gewesen sein.

Am 16. Oktober sei der Leichnam des 18-Jährigen ins Manhyia Government Krankenhaus von seinem vermeintlichen Bruder eingeliefert worden. Dieser habe behauptet, der junge Mann sei Opfer eines Verkehrsunfalls geworden. Daran kamen beim medizinischen Personal aber schnell Zweifel auf, bald war ein Gewaltverbrechen als Todesursache angenommen worden.

Kein Einzelfall

Toures tragisches Schicksal ist jedoch kein Einzelfall. Ein FIFA-Bericht aus dem Jahr 2024 ergab, dass rund 1.500 afrikanische Talente auf falsche Scouts reingefallen seien. Die würden die Spieler dann im Stich lassen, erpressen oder weitaus schlimmere Verbrechen verüben. Senegals Sportministerium forderte mittlerweile sämtliche Fußballvereine im Land auf, eintreffende Angebote genauestens zu überprüfen.

Toures sterbliche Überreste sollen derweil zurück in den Senegal gebracht werden. Neben dem Senegal hat auch Ghana angekündigt, die Verantwortlichen vor ein Gericht stellen zu wollen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 22.10.2025, 16:34, 22.10.2025, 16:28
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