Oberösterreich
Enthüllt – darum ist Lebkuchen heuer teurer
In der Adventzeit gehört er auf den Teller wie die Kerzen auf den Kranz: Lebkuchen. "Heute" erklärt, warum die Köstlichkeit heuer mehr kostet.
Sie sind besonders fleißig: die Bienen, die dafür sorgen, dass Brot und Tee süßer schmecken. Doch Honig landet auch in vielen anderen Lebensmitteln – und sorgt teilweise dafür, dass man dafür jetzt tiefer in die Tasche greifen muss.
Die Inflation trifft auch die Imker hart. Gegenüber "Heute" macht Oberösterreichs Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) dafür mehrere Faktoren maßgeblich verantwortlich: etwa die Stromkosten für die Honig- und Wachsverarbeitung. Dazu kommt der Sprit, denn die Produzenten betreuen viele Bienenvölker und müssen entsprechend Kilometer machen.
Teures Bienenfutter
Was ebenfalls massiv gestiegen ist: der Preis für Zucker und Futtersirup, mit dem die Insekten ernährt werden. "Für 2023 ist nochmals mit bis zu 40 Prozent plus zu rechnen", erklärt Langer-Weninger.
Zusätzlich ins Gewicht fallen die erhöhten Verpackungspreise: Honiggläser kosten jetzt um rund zehn Prozent mehr, Deckel sogar das Verdoppelte.
Das süße Gold in Zahlen
An die 4.300 Tonnen wurden in der Saison 2021/22 geerntet – um fünf Prozent mehr als 2020/21.
Die Österreicher konsumieren im Schnitt jährlich 1,1 Kilo Honig.
In Lebensmitteln landen jedes Jahr etwa 9.800 Tonnen.
Der Selbstversorgunggrad mit Honig liegt hierzulande bei 44 Prozent.
2021 wurden gut 7.100 Tonnen importiert – ein Plus von fünf Prozent zur Vorsaison.
„"Der Absatz von Honig ist bereits leicht zurückgegangen." OÖ-Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP)“
"Viele Imker haben den Preis für ihren Qualitätshonig angepasst, jedoch nicht im Ausmaß ihrer eigenen Mehrkosten", berichtet die Landesrätin. Sie würden die Teuerung zum Teil selbst tragen.
Eine Zahl liegt aus der Steiermark vor: Dort habe der Honigpreis um zirka zehn Prozent zugelegt, so Langer-Weninger.
Was sie generell berichtet: "Der Absatz von Honig ist bereits leicht zurückgegangen."
Die Landesrätin appelliert eindringlich, heimische Ware zu kaufen. Damit unterstütze man nicht nur die österreichischen Produzenten, sondern sorge auch für Biodiversität und schütze die Umwelt. Importierter Mischhonig habe oft mehr als 30.000 Kilometer auf dem Buckel, verweist die Politikerin auf seinen "großen CO2-Rucksack".
Wiens letzter Lebkuchenmacher
Er ist Wiens letzter Lebkuchenmacher: Robert Kammerer. Seit 135 Jahren bäckt seine Familie Süßes. Heuer sei alles anders, sagt der 43-Jährige.