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Enthüllt! So spielt sich das neue "Ghostwire: Tokyo"

Riesiger Hype um "Ghostwire: Tokyo", doch bisher wusste keiner, was das Spiel genau ist. "Heute" hat nun den kompletten Einstieg ins Game gesehen.

Rene Findenig
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Ganz schön gruselig! Bisher rätselte man, wie sich "Ghostwire: Tokyo" genau spielen wird. Nun ist es klar.
Ganz schön gruselig! Bisher rätselte man, wie sich "Ghostwire: Tokyo" genau spielen wird. Nun ist es klar.
Bethesda

Erinnert ihr euch an die Zeit, bevor "Death Stranding" erschienen ist? Damals wollte einfach jeder das Spiel zocken und so gierig jede Sekunde aus Trailern auf, niemand wusste aber, wie sich das Game von Mastermind Hideo Kojima überhaupt spielen lassen wird, um welches Genre es sich handelt und was die Geschichte ist. Ganz ähnlich sah es nun mit dem für 25. März 2022 für die PlayStation angekündigten "Ghostwire: Tokyo" aus: Riesiger Hype, aber auch gewaltiges Rätselraten.

Bethesda als Publisher und Tango Gameworks als Entwickler samt "Evil Within"- und "Resident Evil"-Schöpfer Shinji Mikami wussten geschickt, die Aufregung rund um das Game hochzuhalten. Bisherige Trailer zeigten zwar packende Kämpfe und schaurige Figuren, gaben aber wenig Aufschluss darüber, mit welchem Genre wird es zu tun bekommen. Horror? Action? Adventure? Nun haben wir mehr Antworten, denn bei einem Vorschau-Event gab es erstmals ausführliches Gameplay.

Geister, Grusel und Gesellen

In "Ghostwire: Tokyo" schlüpft man in die Haut des jungen Mannes Akiro, der sich von einem Moment auf den anderen in einem beinahe ausgestorbenen Tokyo wiederfindet. Ein mysteriöser Nebel scheint rund 99 Prozent der Bevölkerung verschwinden haben zu lassen und wer mit ihm in Kontakt kommt, scheint verloren. Außerdem finden sich nun "Besucher" in der gesamten Stadt – Horror-Wesen mit zersplitterten Gesichtern oder kopflose Wesen direkt aus einer Horror-Welt.

Im Laufe des Games entdeckt man, dass sich nicht nur immer bizarrere Gestalten wie kopflose Schulmädchen oder mit riesigen Scheren bewaffnete Gestalten sowie an den "Slender Man" erinnernde Wesen mit Regenschirmen in der Stadt herumtreiben, sondern auch gute Geister. Diese Yōkai tauchen etwa ein Läden der Stadt auf und bieten uns auch ihre Hilfe an. Als ob Akiro noch nicht genug überfordert wäre, muss er auch feststellen, dass ein Wesen namens KK ihn "bewohnt".

Kampf mit Gesten statt mit Waffen

KK ist nach eigenen Angaben das Bewusstsein eines legendären, gestorbenen Geisterjägers, der uns fortan mit seiner Stimme durch das Abenteuer geleitet und uns an Exorzismen, Geisterjagd, Reinigungsrituale und Seelenbefreiung heranführt. Gekämpft wird in "Ghostwire: Tokyo" übrigens nicht mit Waffen – sofern aus dem Vorschau-Material ersichtlich –, sondern mit Handzeichen, die der uralten japanischen Martial-Arts-Kunst Kuji-kiri nachempfunden sein sollen.

Mithilfe der Gesten lassen sich nicht nur die "Besucher" attackieren, sondern auch Angriffe blocken oder Dächer und Vorsprünge erreichen. Anfangs zeigt sich das Game dabei äußerst Stealth-betont. Da der Nebel viele Teile der Stadt abgeschnitten hat, müssen wir in First-Person-Perspektive an den mächtigsten Wesen vorbei und erst einmal die Torii-Pforten der Stadt-Schreine reinigen, um neue Gebiete und Stadtteile freilegen zu können.

Genre-Überraschung, aber eine gute!

Überraschend für den Titel ist – bedenkt man den Macher samt massig Horror-Erfahrung –, dass "Ghostwire: Tokyo" zumindest zu Beginn trotz der unheimlichen Gestalten nicht allzu gruselig ausfällt. So ist eine Prise Horror zwar immer dabei, der Fokus liegt aber eindeutig auf Schleichen, Kampf und Action. Dabei legen die Entwickler Wert auf ganz, ganz viel Abwechslung. Feinde sind etwa frontal zu attackieren oder hinterrücks auszuschalten, wobei jeder Feind über andere Angriffsmuster und Schwachstellen verfügen soll. 

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    Überraschend für den Titel ist – bedenkt man den Macher samt massig Horror-Erfahrung –, dass "Ghostwire: Tokyo" zumindest zu Beginn trotz der unheimlichen...
    Überraschend für den Titel ist – bedenkt man den Macher samt massig Horror-Erfahrung –, dass "Ghostwire: Tokyo" zumindest zu Beginn trotz der unheimlichen...
    Bethesda

    Auch eine gute Prise Parkour kommt ins Spiel: Wir dürfen und mit unseren Kräften an den Wesen in die Luft schleudern lassen, von Dach zu Dach hechten oder schnellstens Treppen laufen. Auch scheinen überraschend viele Gebäude der Spielwelt betretbar zu sein und Items wie Snacks und andere Hilfsmittel zu liefern. Und: Abseits der Hauptstory sollen sich Nebenmissionen einzigartig spielen. Geister wollen gerettet werden, Charaktere brauchen unsere Hilfe: "Bei den optionalen Geschichten in 'Ghostwire' handelt es sich nicht um die üblichen Nebenaufgaben, sondern um liebenswerte Erzählungen, die die Welt und die Vision des Spiels weiter ausbauen", sagen die Entwickler.

    Besonderheit auch bei der Steuerung

    Damit war es das aber noch nicht mit den Überraschungen. Auffällig ist auch, dass sich Akiro nicht nur den Kuji-kiri-Handgesten bedient, sondern der Spieler diese im Kampf auch selbst ausführen muss – also über den Controller. Mit dem Stick müssen die verschiedenen Muster nachgezeichnet werden, die für Angriffe, Abwehr und Konter sorgen. Anders funktioniert das bei Stealth-Angriffen: Sieht uns ein unheimliches Wesen nicht, können wir uns heranschleichen und ihm mit nur einem Tastendruck den Gar ausmachen. 

    Der Vorschau nach zu urteilen, dürften später auch fiesere Boss-Begegnungen warten, einschließlich jenen mit Hannya. Der scheinbare Oberbösewicht dürfte dafür verantwortlich sein, dass Tokyo nun mit grausamen Gestalten geflutet wird. Welche Rolle er dabei genau spielt, bleibt natürlich weiter ein Geheimnis. Auch wenn die Bezeichnungen ausgefallen sind – Attacken werden etwa "die mystischen Künste des Ätherischen Webens" genannt – lassen sie sich mit gesammelten Materialien klassisch upgraden und erweitern. 

    Technisch sieht das einfach super aus

    Grafisch scheint "Ghotswire: Tokyo" zwar nicht das atemberaubendste Spiel der Welt zu werden, es sieht aber doch recht schick aus und überzeugt vor allem mit dem Gegner-Design, aber auch mit der modern-ausgestorbenen Kulisse von Tokyo. Die Gebäude – Hightech-Tower mit Neon-Lichtern neben alten Tempeln und Torii-Pforten – sind knackscharf, die Atmosphäre ist dicht wie in kaum einem anderen Game. Grafik-Bugs, Ruckler und Co. waren zu keiner Zeit erkennbar, die Cutscenes sehen fantastisch aus und die Sounduntermalung schickt uns noch tiefer in eine bizarre Version der Stadt.

    Technisch also scheint schon alles top zu laufen, auch wenn es sich noch um eine nicht fertige Version des Spiels handelte. Neben den optisch einzigartigen Eindrücken durch seltsame Wesen und bizarre Rituale dürfte "Ghostwire: Tokyo" aber auch spielerisch noch für einige Überraschungen sorgen können. So veränderten sich in einem heimgesuchten Hochhaus von Raum zu Raum nicht nur die Perspektiven, auch erschienen geisterhafte Visionen von ganz neuen Landschaften und beklemmende Szenarien. Sicher nicht die letzten Mysterien, die das Spiel den Gamern am 25. März servieren wird.