Österreich

Epidemiologe rät: "Sommer abwarten, dann Kinder impfen"

Mit der Impfung von Kindern solle man laut Experte Gartlehner noch bis nach dem Sommer warten. Damit schließt er sich der Empfehlung der STIKO an.

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Mit der Impfung der unter 12-Jährigen solle man laut Epidemiologe Gartlehner noch warten. 
Mit der Impfung der unter 12-Jährigen solle man laut Epidemiologe Gartlehner noch warten. 
Mareen Fischinger / Westend61 / picturedesk.com

Donnerstagabend war Epidemiologe Gerald Gartlehner, Leiter des Departments Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie, zu Gast in der ORF-Sendung "Niederösterreich heute". Hier äußerte er sich zu einem Thema, welches insbesondere viele Eltern nach wie vor spaltet: Die Impfung der Kinder

Wie Gartlehner schildert, gibt es mittlerweile erste Studien zur Impfung von unter 12-Jährigen. Jene wurden im Rahmen des Projekts "Medizin-Transparent.at" von der Donau-Universität Krems ausgewertet.

➤ Die Daten der Untersuchungen würden zeigen, "dass Kinder genauso gut auf die Impfung reagieren wie Erwachsene, dass sie Antikörper bilden und dass man davon ausgehen kann, dass sie genauso gut geschützt sein werden".

Keine Langzeitdaten

➤ Dennoch empfiehlt er hier noch ein paar Wochen abzuwarten und erst nach dem Sommer damit zu beginnen, die Kinder zu immunisieren.

Der Grund: Es gebe derzeit noch keine Langzeitdaten zu den Nebenwirkungen. Somit schließt der Epidemiologe sich der Empfehlung der Deutschen Ständigen Impfkommission (STIKO) an, den Sommer noch abzuwarten, bevor man mit der Immunisierung der Kinder beginnt. Wie er erläuterte, würde es umso mehr Langzeitdaten geben, je mehr Kinder weltweit geimpft würden. 

Außerdem bezeichnete er die Empfehlung der STIKO insofern als "vernünftig", da es momentan ohnehin "keine große Dringlichkeit gibt, Kinder am Beginn des Sommers zu impfen".

Ausnahme: Risikogruppen

Eine Ausnahme bilden hier aber Kinder, die zu einer Risikogruppe zählen, so Gartlehner. In diesem Fall rät er den Eltern dazu, auch die unter 12-Jährigen auf jeden Fall impfen zu lassen.

Selbiges gilt für Familien, in denen es "besonders vulnerable Personen" gibt, die vor einer Coronavirus-Infektion geschützt werden sollen. "Sonst kann man sich wahrscheinlich den Luxus leisten, noch ein paar Wochen auf die neuen Daten zu warten", schildert Gartlehner. 

"Dunkle Wolke am Sommerhimmel"

Auch äußerte sich der Epidemiologe zu der derzeit grassierenden, aggressiveren Delta-Variante des Coronavirus. Jene sei "die dunkle Wolke auf unserem Sommerhimmel. Sie ist ansteckender und führt zu mehr Krankenhausaufenthalten. Wir müssen davon ausgehen, dass die Delta-Variante die Infektionen übernehmen wird und wir müssen sehr vorsichtig sein, damit die Situation nicht außer Kontrolle gerät."

Um einer neuen Welle entgegenzuwirken bzw. die angestrebte Herdenimmunität zu erreichen, müsse die Regierung weiter auf Impfkampagnen setzen. 

Flexibilität beim Impfen

Um das Impfen attraktiver zu gestalten, fordert Gartlehner mehr Flexibilität. So soll es hierzulande – so wie in den USA etwa – die Möglichkeit geben, sich an unterschiedlichen Orten immunisieren zu lassen. Dort hatten die Menschen die Möglichkeit, "sich spontan etwa in der U-Bahn oder in Fußballstadien impfen" zu lassen. Er ist überzeugt: 

 "Man muss die Leute dort abholen, wo sie sind, ohne dass sie sich lange und mühsam voranmelden müssen, um einen möglichst niederschwelligen Zugang zu erlauben:"

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com