Wien

Erfolgreicher Abflug für Brückenteil auf A23

Das letzte Stück der gesperrten Ausfahrt Simmering ist Geschichte. Heute um 4.30 Uhr begann der Abbruch, ein Riesen-Kran ließ die Brücke "fliegen".

Louis Kraft
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    Die Ausfahrt Simmering wurde 1977 als Anschlussstelle zur A23 errichtet. Wegen der hohen Kosten und nach Protesten ging sie aber nie in Betrieb. Heute, Sonntag, verabschiedete sich auch das letzte Stück von der Tangente.
    Die Ausfahrt Simmering wurde 1977 als Anschlussstelle zur A23 errichtet. Wegen der hohen Kosten und nach Protesten ging sie aber nie in Betrieb. Heute, Sonntag, verabschiedete sich auch das letzte Stück von der Tangente.
    Asfinag

    43 Meter lang und 550 Tonnen schwer: Heute, Sonntag, gegen 4.30 Uhr begann die Asfinag das letzte Stück der ehemaligen Ausfahrt Simmering auf der Tangente abzubauen. Diese war 1977 als Knoten zwischen A23 und A3 errichtet, wegen Protesten und den hohen Kosten aber nie in Betrieb genommen worden.

    Niederländischer Riesen-Kran im Brücken-Einsatz

    Wie berichtet, kam bei dem Demontage des Brückenteils einer der größten Raupen-Kräne zum Einsatz. In seiner größten Variante erreicht der Kran eine maximale Hakenhöhe von 210 Metern. Für die Brücke der Ausfahrt Simmering genügte eine etwas kleinere Ausführung mit einer Hakenhöhe von 84 Meter.  

    Der Abbruch der Brücke, für den die Tangente zeitweise in beide Richtungen gesperrt wurde, dauerte nur wenige Stunden: Nichts im Vergleich zu den rund zweijährigen Vorarbeiten. Alleine den Riesen-Kran, den die Asfinag von der niederländischen Kran-Firma Mammoet auslieh, nach Wien zu bekommen, war Schwerarbeit. In rund 100 LKW-Fahrten, darunter 20 Spezialtransporte, wurde der Gigant angeliefert. Bis er dann tatsächlich stand, arbeiteten die aus Rotterdam mitgereisten Spezialisten rund eine Woche. 

    In rund drei Stunden war Brücke Geschichte

    Los ging die spektakuläre Aktion noch vor Morgengrauen: Gegen 4.30 Uhr wurden die vier Pfeiler der Brücke zeitgleich durchtrennt. Diese hing zu dieser Zeit bereits am Kran. Der Höhenflug begann jedoch erst bei Tageslicht. Für das Ausheben, bei dem jeder Zentimeter zählt, ist eine gute Sicht unabdingbar. Kurz nach 7 Uhr war es dann geschafft: Der Riesenkran legte den Brückenteil wie geplant neben der A23 auf den Boden. Dort wird es nun in kleinere Teile zerlegt, 90 Prozent des Materials soll – nach der Trennung in Stahl und Beton – recycelt werden. 

    Das Gebiet um die ehemalige Ausfahrt soll nun renaturiert und zu einem öffentlich zugänglichen Park umgewidmet werden.