Wirtschaft

Erneute Hamsterkäufe? So sieht es in Österreich aus

In Deutschland wird bereits in einigen Supermärkten vermehrt Toilettenpapier gekauft. Im österreichischen Handel sieht die Lage (noch) entspannt aus.

Stefanie Riegler
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Entspannte Situation in den österreichischen Supermärkten
Entspannte Situation in den österreichischen Supermärkten
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Uns allen sind die Bilder vom März noch gut in Erinnerung: Leere Regale in den Supermärkten, Schlangen an der Kassa, Toilettenpapier, Desinfektionsmittel, Konserven oder Mehl waren teilweise ausverkauft.

Obwohl Supermärkte nie geschlossen waren und die Lebensmittelversorgung immer aufrecht blieb, tätigten viele Österreicher im ganzen Land vor dem ersten Lockdown Hamsterkäufe. Das Klopapier zählte dabei schon im März zu den beliebtesten Produkten.

Regierung will zweiten Lockdown verhindern

Seit mehreren Wochen steigen nun die Zahlen in ganz Europa wieder. Die Regierung hat am Montag erneut verschärfte Maßnahmen verkündet, diese gelten vor allem in der Gastronomie und für Veranstaltungen.

Obwohl Sebastian Kurz und Co. immer wieder betonen, dass sie einen zweiten Lockdown verhindern wollen, wächst die Angst. Auch auf Google wird vermehrt wieder nach Begriffen, die mit dem Coronavirus zu tun haben, gesucht.

Irland hat etwa als erstes EU-Land am Montag erneut eine Ausgangssperre für die Bevölkerung angeordnet, "Heute" berichtete. Alle nicht notwendigen Geschäfte, Pubs, Restaurants und Bars werden geschlossen. 

In einigen Supermärkten in Deutschland wird das Klopapier schon wieder knapp. Wie die "Wirtschaftswoche" vor wenigen Tagen berichtete, verzeichneten "Aldi Süd" und "Lidl" erstmals wieder einen leichten Anstieg der Nachfrage nach vereinzelten Produkten, darunter auch Toilettenpapier. Ob sich eine ähnliche Situation wie im Frühjahr anbahnt, bleibt abzuwarten.

Die Sprecher von "Aldi" und "Lidl" betonten erneut, dass es keinen Anlass für Hamsterkäufe gebe. Die Unternehmen seien grundsätzlich auf eine steigende Nachfrage vorbereitet. Auch werden keine Lieferengpässe erwartet.

Sogar in der Schweiz wurden vereinzelt Hamsterkäufe beobachtet. Und wie sieht die Lage im österreichischen Handel aus? Derzeit (noch) entspannt, wie eine Umfrage von "Heute" ergab.

Bei der "Rewe"-Gruppe gebe es derzeit keine erhöhte Nachfrage bei den Produktgruppen, die länger haltbar sind oder beim Toilettenpapier. "Wir haben eine normale Nachfrage. Eine Steigerung können wir nur bei Rabatten für einzelne Artikel beobachten", erklärte ein Sprecher gegenüber "Heute".

Auch bei "Interspar" sind derzeit keine Tendenzen diesbezüglich zu erkennen. "Die Leute kaufen ganz normal ein", so eine Sprecherin. Beim Discounter "Hofer" wurden in letzter Zeit ebenfalls keine Hamsterkäufe getätigt. Die Nachfrage hat sich laut dem Unternehmen bereits seit April wieder auf das normale Maß eingependelt.

Experten appellieren an Vernunft

"Im Frühling hat sich gezeigt, dass auch im Falle eines Lockdowns die Lebensmittelgeschäfte geöffnet bleiben und die Lebensmittelversorgung gesichert ist. Aktuell können wir noch keine nennenswerten Tendenzen verzeichnen. Wir rechnen auch nicht mit vergleichbaren Spitzen wie Mitte März. Sollten sie dennoch kommen, sind wir darauf bestens vorbereitet", heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens.

Experten appellieren an die Vernunft bei den Verbrauchern. Die Angst vor Engpässen sei unbegründet. Aufgrund der Erfahrungen während der ersten Welle brauche man keine Versorgungslücken befürchten.

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    So sahen die Regale im März aus.
    So sahen die Regale im März aus.
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