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Rasant gealtert: Wurde Julian Assange gefoltert?

Der Sonderbeauftragte für Folter der UNO, Nils Melzer, glaubt, dass Julian Assange Opfer von Folter geworden ist.

Heute Redaktion
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Neuer Zündstoff im Fall von Julian Assange. Erst am Dienstag ließ die schwedische Strafverfolgungsbehörde sämtliche Vorwürfe gegen den Wikileaks-Gründer wegen des Verdachts einer Vergewaltigung fallen.

Doch der Gesundheitszustand Assanges gibt Beobachtern Rätsel auf. Bereits Ende Mai äußerte UN-Sonderberichterstatter zur Folter, der Schweizer Nils Melzer, die Vermutung, dass Assange jahrelanger psychischer Folter ausgeliefert gewesen sein soll.

Von dieser Behauptung tritt Melzer auch Monate später nicht zurück. Im Gegenteil, er bekräftigt sie. In einem Bericht, der im November veröffentlicht wurde, kritisiert er, dass Großbritannien "trotz der medizinischen Dringlichkeit meiner Beschwerde und der Schwere der mutmaßlichen Verstöße" nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen habe, schreibt Melzer. Dabei handle es sich um eine völlige Missachtung der Rechte von Julian Assange.

Besorgt vom Gesundheitszustand Assanges zeigte sich auch der Prozessbeobachter und Menschenrechtsaktivist Craig Murray. Laut ihm sei es gar ungewiss, ob Assange das Ende des Auslieferungsverfahren überhaupt erleben werde. Murray bezieht sich auf den rapide voranschreitenden körperlichen Verfall. So habe Assange seit seiner Verhaftung mehr als 15 Kilogramm abgenommen und weise deutliche Merkmale stark beschleunigten Alterns auf.

Prominente stellen sich auf Assanges Seite

Trotz Kritik an den britischen Haftbedingungen bleiben die beiden Beobachter Beweise schuldig, dass Assange in der britischen Haft gefoltert wurde. Weil auch die Rede davon ist, dass der über Jahre hinweg gefoltert worden sein soll, wirft das natürlich ein seltsames Licht auf seine Zeit in der ecuadorianischen Botschaft.

Mittlerweile stellen sich auch vermehrt Prominente auf die Seite des Wikileaks-Gründers, der zuweilen nur wegen Verstöße gegen Kautionsauflagen rechtskräftig verurteilt wurde. So hat beispielsweise die Modedesignerin Vivienne Westwood erst vor wenigen Tage eine Rede gehalten, in der sie sich mit den Wikileaks-Gründer solidarisierte.

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