Mit 1:12,123 Minuten drehte der Brite im zweiten Montreal-Training die schnellste Runde des Tages, hängte den WM-Zweiten Lando Norris im McLaren um 28 Tausendstel ab. Die starke Leistung der "Silberpfeile" unterstrich Talent Andrea Kimi Antonelli auf Platz drei (+0,288), während der WM-Führende Oscar Piastri bloß auf Rang sechs landete (+0,439).
"Das war wahrscheinlich einer der schwierigsten Freitage in diesem Jahr. Wir müssen eine bessere Balance hinbekommen. Wir sind nicht weit weg, aber es ist nicht so einfach zu fahren", beklagte Norris die Abstimmung seines McLaren-Boliden.
"Schön, mal wieder ganz oben in der Tabelle zu sein. Es ist das erste Mal in diesem Jahr, es hat zehn Rennen gedauert", schmunzelte Russell derweil erleichtert. Nach der Trainingssitzung musste der Brite aber zu den Rennkommissaren, die ermittelten nämlich gegen den Mercedes-Star, weil er beim Abkürzen der Schikane am Ende der Geraden (Kurven 13 und 14) nicht ordnungsgemäß auf die Rennstrecke zurückgefahren war.
Tatsächlich ist an dieser Stelle genau vorgeschrieben, wie die Piloten auf den Kurs zurückkommen sollen. Daran hielt sich Russell nicht. Allerdings kam der Mercedes-Pilot mit einer Verwarnung davon, schließlich sei kein anderes Auto durch Russells Manöver gestört worden. Der Brite hatte seinen Fehler sofort eingesehen, aber auch erklärt, er habe versucht, sein Auto unter Kontrolle zu halten.
Ernüchternd verlief die zweite Trainingssession für Weltmeister Max Verstappen auf Rang neun (+0,543), im ersten Training hatte der Niederländer noch die Bestzeit aufgestellt. Teamkollege Yuki Tsunoda wurde 15. (+0,816).
Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Lokalmatador Lance Stroll hatten nach Crashs am zweiten Training nicht teilnehmen können.
