Österreich-News

Erste Absagen! Auch der Krampus hat Angst vor Corona

Die Corona-Verordnungen treffen auch das Krampus-Brauchtum schwer. Erste Veranstalter ziehen bereits die Reißleine.

Jochen Dobnik
Teilen
Wegen Corona: Erste Krampusläufe in Salzburg und der Steiermark stehen vor der Absage
Wegen Corona: Erste Krampusläufe in Salzburg und der Steiermark stehen vor der Absage
picturedesk.com

"Aufgrund der derzeitigen Corona-Situation ist eine Durchführung der beliebten Veranstaltung in diesem Jahr leider nicht möglich", erklärt Matthias Pichler, stellvertretender Obmann vom steirischen Verein "Köflacher Gruam Teifl". Auch mehrere Läufe in Stadt und Land Salzburg stehen vor einer Absage.

Absage wegen Corona-Auflagen

"Alle Überlegungen und Sicherheitskonzepte, die in den letzten Wochen angestellt beziehungsweise ausgearbeitet wurden, um die Veranstaltung eventuell doch noch durchführen zu können, hätten dem Grundgedanken der Veranstaltung und dem gesundheitlichen Hintergrund widersprochen", schreibt Pichler in einer Aussendung. Zum 10-Jahres-Jubiläum waren im letzten Winter 46 Krampus-Gruppen mit 900 Teilnehmern in die Weststeiermark gereist. Nun ruhen die Hoffnungen auf 2021.

Krampus-Läufe sind bei Alt und Jung beliebt - jetzt stehen viele vor dem Aus
Krampus-Läufe sind bei Alt und Jung beliebt - jetzt stehen viele vor dem Aus
Facebook / Köflacher Gruam Teifl'n

Auch in St. Martin im Tennengebirge ist eine Absage wahrscheinlich, ebenso in St. Johann (beides Salzburg). Ob der Krampuslauf dort stattfinden kann, hängt von den Vorgaben der Bundesregierung ab. Am Mittwoch tritt das "virologische Quartett" unter Kanzler Sebastian Kurz vor die Presse und verkündet neue Corona-Maßnahmen.

Back to the Krampus-Roots

Bis zu 15.000 Zuschauer zählt der große Krampuslauf in Maxglan in der Stadt Salzburg jährlich, heuer wird die Veranstaltung mit den aufwendig geschnitzten Masken "vermutlich ins Wasser fallen. Wir würden die Corona-Auflagen nicht gewährleisten können", erzählt Veranstalter Adolf Sedetka im Interview mit "Salzburg24". Eine endgültige Entscheidung soll spätestens Ende des Monats fallen. 

Auch für den Krampuslauf im Salzburger Stadtteil Gnigl, der jährlich Besucher aus ganz Österreich, Deutschland oder auch Tschechien anlockt, sieht es ähnlich schlecht aus. "Wir wissen nicht, wie wir das personell stemmen sollen, die Zuschauer so zu trennen, dass diese den geforderten Mindestabstand zueinander einhalten", so Hannes Brugger, Obmann der Alt Gnigler Krampus Perchten Pass. Entscheidung: Mitte September.

In vielen Gemeinden will man die (möglichen) Absagen nutzen, um zum ursprünglichen Brauchtum zurückzukehren, sozusagen "back to the Krampus-Roots" und wieder vermehrt auf Hausbesuche setzen.