Gesundheit

Erster Patient wird mit Anti-Krebs-Pille behandelt

US-Forscher haben das neue Krebs-Medikament "AOH1996" entwickelt, das mehrere Krebsarten effektiv behandelt. Der erste Patient hat es jetzt bekommen.

Sabine Primes
Das neue Krebsmedikament wird derzeit an einem Patienten getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend. (Symbolbild)
Das neue Krebsmedikament wird derzeit an einem Patienten getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen – bei Männern und bei Frauen. Während manche Krebsarten heute eine gute Prognose haben – sofern sie rechtzeitig erkannt werden –, sind andere nach wie vor tödlich. Um so wichtiger ist es, dass die Medizin endlich eine effektive Behandlungsmethode gegen eine der häufigsten Todesursachen findet.

Einen wichtigen Schritt in diese Richtung haben nun Forscher vom City of Hope, einem der größten Krebsforschungszentren der USA, mit der neuen Anti-Krebstablette "AOH1996" gemacht. AOH1996 ist nach Anna Olivia Healey benannt, einem 1996 geborenen Mädchen, das den Krebs leider nicht besiegen konnte.

Patient geht es gut

Ein erster klinischer Test des Medikaments hat sich als wirksam erwiesen, wie die Forscher um Linda Malkas berichten. Das Medikament wird bei einem Patienten mit wiederkehrenden Tumoren getestet. Es gehe ihm gut, teilt die Organisation mit. Das Präparat hat sich in der präklinischen Forschung bei der Behandlung von Zellen aus Brust-, Prostata-, Gehirn-, Eierstock-, Gebärmutterhals-, Haut- und Lungenkrebs als wirksam erwiesen.

Gift für Krebs, ungefährlich für gesunde Zellen

Das Krebsmedikament zielt auf ein bestimmtes Protein (PCNA), welches eine wichtige Rolle bei der Zellreparatur und -vermehrung spielt. Das Medikament stoppt nicht nur das Wachstum menschlicher Krebszellen und verhindert Metastasen, sondern ist für gesunde Zellen ungefährlich.
Die Forscher erwarten bis 2024 weitere positive Ergebnisse in der Phasenstudie. Bis zu einer Marktzulassung in Europa ist es jedoch noch ein weiter Weg, betonen die Forscher.