Für viele Leukämie- und Blutkrebspatienten ist eine Stammzellenspende die einzige Chance auf Heilung. Dabei werden die kranken blutbildenden Zellen durch gesunde Stammzellen ersetzt, um das Immunsystem neu aufzubauen.
Die Spende erfolgt meist ähnlich wie bei einer Blutspende, nachdem die Stammzellen medikamentös mobilisiert wurden. Nur bei wenigen Fällen ist eine Entnahme aus dem Knochenmark nötig.
Damit Erkrankte eine realistische Chance auf ein passendes "Match" haben, ist eine große Zahl an registrierten Spendern entscheidend. Denn nur bei nahezu identischen Gewebemerkmalen kann transplantiert werden – und jede Registrierung kann Leben retten.
Genau deshalb rief der Chor "New Voices" aus Dellach im Drautal zu einer großen Typisierungsaktion auf, berichtet die "Kleine Zeitung". Unterstützt wurden sie dabei vom Verein "Geben für Leben". Tatsächlich folgten dem Facebook-Aufruf rund 200 Personen in den Dellacher Kultursaal, ließen dort einen Wangenabstrich vornehmen und sich in die weltweite Datenbank eintragen.
"Wenn nur einer dabei ist, der Stammzellen spenden kann, ist das ein Riesenerfolg", sagte Chor-Obfrau Melanie Stattmann damals, denn die Chancen auf das perfekte Match sind äußert gering.
Was dann passierte? Gleich drei Kärntner, alle im Umkreis von fünf Kilometern wohnhaft, kamen als Stammzellenspender für Schwerkranke aus allen Teilen der Welt infrage. "Das ist einfach unglaublich. Ich habe Gänsehaut am ganzen Körper“, sagt Melanie Stattmann zur "Kleinen Zeitung".
Eine Spende ging im Februar nach Italien, die nächste im Mai in die Niederlande. Jetzt, vor wenigen Tagen, wurde einem Schwerkranken in den USA die rettende Spende gegeben. Diese stammt von niemand Geringerem als ATV-Bauer Manuel Pscharzer. Der 30-jährige Landwirt ist in der neuen Staffel "Bauer sucht Frau" dabei – die Vorstellungsrunde wurde bereits ausgestrahlt (mehr dazu hier).
"Ich wünsche dem Patienten, der meine Stammzellen bekommen hat, nur das Allerbeste und dass er geheilt wird", sagt er der "Kleinen". Selbst Julia Neugebauer, die Sprecherin von "Geben für Leben", kann die Trefferquote im Drautal fast nicht glauben. "Dass bei einer Typisierungsaktion gleich drei Lebensretter gefunden werden, hat es noch nie gegeben. Das ist wirklich wie ein kleines Wunder."
