Familiengesundheit

Nabelschnurblut: Investition in die Zukunft des Kindes

Wusstest du, dass die Nabelschnur deines Neugeborenen ein wahrer Schatz ist? Nabelschnurblut enthält wertvolle Stammzellen – jetzt informieren.
Irma Basagic
04.07.2025, 00:10
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Du bist schwanger und steckst mitten in den Geburtsvorbereitungen? Hast du schon eine Geburtsklinik gefunden? Ist die Kliniktasche schon gepackt? Hast du zu Hause schon alles vorbereitet für deinen kleinen Schatz?

Werdende Eltern möchten alles richtig machen. In dem Zusammenhang lohnt es sich, auch an die Gesundheitsvorsorge deines noch ungeborenen Kindes zu denken. Hier gibt es eine Maßnahme, die nur direkt nach der Geburt möglich ist: die Einlagerung von Nabelschnurblut.

Nabelschnurblut – der vernachlässigte Schatz für die Familiengesundheit

Wusstest du, dass das Blut in der Nabelschnur des Neugeborenen ein wahrer Schatz ist? Es enthält wertvolle Stammzellen, die später bei der Therapie schwerer Krankheiten wie Leukämie, Anämie oder Blutkrebs eingesetzt werden können.

Auch Immundefekte, Autoimmunerkrankungen, Tumore oder neurologische Erkrankungen lassen sich mithilfe von Nabelschnurblut-Stammzellen in vielen Fällen erfolgreich therapieren.

Umso bedauerlicher ist es, dass die Nabelschnur nach der Geburt in den meisten Fällen achtlos entsorgt wird. Nach dem Abnabeln können bis zu 200 Milliliter Nabelschnurblut gewonnen werden. Wird dieses eingelagert, steht es ein Leben lang als wertvolles Stammzellendepot zur Verfügung!

Was macht Nabelschnurblut so besonders?

Neben Krebs erkranken jedes Jahr mehrere 100.000 Menschen an Volkskrankheiten wie Demenz, Herzinfarkt, Schlaganfall, Arthrose oder Diabetes. Die lebenslange Therapie verursacht im Gesundheitssystem enorme Kosten.

Für eine Behandlung dieser Krankheiten bietet die Stammzellentherapie ein enormes Potenzial. Experten rechnen damit, dass künftig jeder 7. Mensch im Alter bis zu 70 Jahren eine Therapie auf Basis von Stammzellen für die Regeneration erkrankter und gealterter Zellen und Gewebe benötigen wird!

Neonatale Stammzellen, also die Stammzellen, die sich im Nabelschnurblut befinden, sind besonders vital und multipotent. Sie können sich in verschiedene Zellen ausdifferenzieren. Sie sind in der Regel unbelastet, da ihnen Mutationen, Krankheiten und Umwelteinflüsse noch nichts anhaben konnten.

Dank ihrer Teilungsfreudigkeit können sich Nabelschnurblut-Stammzellen schnell an den neuen Organismus anpassen. Bei einer Übertragung auf eine andere Person werden sie seltener vom Immunsystem attackiert als ältere Stammzellen, beispielsweise aus Knochenmark. Das macht die Stammzellentherapie in vielen Fällen besonders erfolgreich.

Übrigens: Bei Geschwistern ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Nabelschnur-Stammzellenspende zum Erfolg führt, besonders hoch. Nabelschnurblut kann bei qualitativer Eignung und ausreichend genetischer Übereinstimmung auch bei Familienmitgliedern wie den Geschwistern oder den Eltern eingesetzt werden.

Wie kann man Nabelschnurblut einfrieren lassen und wer macht das?

Für das Einfrieren von Nabelschnurblut gibt es sogenannte Stammzellenbanken, beispielsweise Vita 34. Wenn du dich für die Einlagerung des Nabelschnurblutes deines Neugeborenen entschieden hast, beauftragst du einige Wochen vor der Geburt eine solche Stammzellenbank. Diese übernimmt alle weiteren Schritte:

1
Paket zur Entnahme des Nabelschnurblutes
Die Stammzellenbank schickt dir mit der Auftragsbestätigung medizinische Fragebögen. Diese füllst du aus und die Bank prüft, ob eine Entnahme von Nabelschnurblut möglich ist. In der Regel ist das der Fall und du bekommst ein Paket zur Entnahme des Nabelschnurblutes. Dieses Entnahmepaket nimmst du bei der Entbindung mit in die Klinik und übergibst es dort den Ärzten oder der Hebamme.
2
Abholung durch Kurier
Nach der Geburt des Kindes und dem Abnabeln übernehmen die Ärztinnen/Ärzte oder die Hebamme das Nabelschnurblut. Anschließend wird durch die Klinik die Stammzellenbank informiert, dass ein Kurier das Nabelschnurblut in der Klinik abholen kann. Dieser bringt es dann sicher zum Eingangslabor der Stammzellenbank.
3
Annahme im Labor
Dann folgt die Annahme im Labor. Dort wird das Nabelschnurblut kontrolliert und für den Einfrierprozess vorbereitet. Alle wichtigen Angaben werden genauestens dokumentiert. Außerdem wird eine ID-Nummer vergeben. Diese garantiert die eindeutige Zuordnung der Testergebnisse und Präparate zu Mutter und Kind.
4
Lagerung in speziellen Tanks
Nachdem das Nabelschnurblut fachgerecht für den Einfrierprozess vorbereitet wurde, wird es auf minus 145 Grad Celsius heruntergekühlt. Danach wird es bei minus 180 Grad Celsius in speziellen Tanks gelagert. Beim gesamten Prozess wird sichergestellt, dass die Zellen trotz der extrem niedrigen Temperaturen ihre Vitalität behalten.

Ist die Entnahme von Nabelschnurblut mit Risiken verbunden?

Das Nabelschnurblut wird erst nach der Geburt und nach dem Abnabeln entnommen. Dadurch besteht keinerlei Risiko für Mutter und Kind. Zudem wurde das Klinikpersonal vor der Entnahme von der Stammzellenbank geschult, damit der gesamte Entnahmeprozess professionell und reibungslos verlaufen kann.

Die meisten Stammzellbanken haben eine Liste mit Partnerkliniken. Ebenso kannst du deine zukünftige Geburtsklinik fragen, ob dort eine Nabelschnurblutentnahme möglich ist.

Was kostet die Entnahme und das Einfrieren von Nabelschnurblut?

Die Einlagerung von Nabelschnurblut gibt es beispielsweise bei Vita 34 ab 1.390 Euro, wobei bei dieser Stammzellenbank auch Ratenzahlungen möglich sind.

{title && {title} } ib, {title && {title} } Akt. 04.07.2025, 00:15, 03.07.2025, 14:18