Grausames Geständnis

"Es machte Klick" – Verdächtiger packt nach Bluttat aus

Afaq K. (21) sitzt nach der brutalen Tat am 15. Mai in U-Haft. Jetzt gestand er und gab Einblicke in seine Psyche. Diese lassen Schlimmes erahnen.
Wien Heute
01.06.2025, 19:46
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Nach der furchtbaren Bluttat ohne ersichtlichen Grund klickten für Afaq K. (21) am 24. Mai um 5.10 Uhr die Handschellen – wir berichteten. "Ja, ich habe es getan", soll der junge Mann gegenüber Cobra-Beamten, die den Verdächtigen aus dem Kinderzimmer zerrten, zugegeben haben.

In der Nacht auf den 15. Mai habe er in Wien-Favoriten auf einem Steg über die Grenzacker Straße auf ein Zufallsopfer eingeprügelt. Laut "Kronen Zeitung" und Ermittlern war der schüchterne Pakistani Nayeem H. (27) einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort – es hätte jede und jeden treffen können.

Der Verdächtige war nach einem abendlichen Saufgelage mit Freunden noch einmal alleine losgezogen, als er zufällig bei seinem nächtlichen Spaziergang auf sein 27-jähriges Opfer traf. Was dann geschah, schildert der 21-Jährige Ermittlern offenbar mit erschreckender Offenheit: "Mein Herz begann stark zu klopfen", dann sei alles eskaliert. Er habe sich wie wild aufsein Opfer gestürzt und mit Fäusten auf den Mann eingeschlagen.

Der Pernerstorfer Steg: Hier soll die Bluttat begonnen haben.
Google Street View

Wieder und wieder trat er auch auf den Kopf des jungen Mannes ein, als der schon zusammengekauert am Boden lag. Das Ganze filmte er mit seinem Handy. "Du Bastard, du Hurensohn", hört man ihn auf einem 12 Sekunden langen, schockierenden Clip sagen – während die Kamera das blutige Gesicht in Großaufnahme zeigt.

Die 55-jährige Mutter des Opfers sprach in der "Krone" über ihren geliebten Sohn, der es "nie einfach gehabt" und von Geburt an einer Kiefer-Missbildung gelitten habe. Er sei sehr in sich gekehrt gewesen, depressiv geworden. Die einzige Freude im tristen Leben des Behinderten sei es gewesen, nach Einbruch der Dunkelheit ein bisschen in der Umgebung spazieren zu gehen. "Ich gab ihm immer zwei Euro mit, damit er sich bei einer Tankstelle seine Lieblingslimonade kaufen konnte", so die Mutter zur "Krone".

Schon Monate zuvor soll der Arbeitslose, der gelegentlich als Security jobbte, extrem gewalttätig gewesen sein. "Wenn ich Alkohol trinke, macht es klick in mir – und ich werde eine andere Person", behauptet Afaq K. – wir berichteten.

Auf seinem Handy fanden Ermittler weitere Gräuelfilme: Am 26. Februar habe er auf einen Obdachlosen eingeprügelt, am 7. März schlug er mit Komplizen angeblich Männer im Park. "In den letzten zwei Jahren habe ich einige solche wilde Sachen gemacht", soll er gesagt haben – und dabei fast stolz gewirkt haben. Die Videos zeigte er sogar Freunden – so flog der Verdächtige schlussendlich auf.

Anwalt Werner Tomanek vertritt den inhaftierten Verdächtigen (21)
Bild: Sabine Hertel

Sein Anwalt Werner Tomanek meinte gegenüber "Heute", ihm sei so ein Fall in seiner langen Karriere als Strafverteidiger "auch noch nicht untergekommen". Ein Gerichtspsychiater "soll meinen Klienten jetzt durchleuchten. Erst danach werden wir wissen, wie er zu solch einer furchtbaren Tat fähig sein konnte." Fest steht. Die Polizei prüft nun, ob Afaq K. womöglich ein Serientäter sei, der noch mehr Blut an seinen Händen hat. Die Unschuldsvermutung gilt.

{title && {title} } red, {title && {title} } 01.06.2025, 19:46
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